Wetter
Warum ist der Sommer so verregnet?
Der Sommer 2025 fühlt sich vielerorts wie ins Wasser gefallen an, doch steckt wirklich mehr Regen dahinter oder ist das nur unser Eindruck? Ein Blick auf Daten und Klimaeffekte zeigt mehr.

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Der Sommer 2025 bringt grauen Himmel statt Sonne. Doch regnet es wirklich mehr? Aktuelle Daten & Klimafaktoren zeigen mehr.
Von Matthias Kemter
Eigentlich war Sonne satt versprochen, doch stattdessen bringt der Sommer 2025 eher grauen Himmel und Regen. Grillabende fallen ins Wasser und Urlaubsstimmung kommt weniger auf als gehofft. Doch warum ist der Sommer so nass? Oder täuscht der Eindruck?
Es regnet mehr, aber nicht unbedingt häufiger
In einem langfristigen Vergleich hat die Niederschlagsmenge im jährlichen Schnitt seit 1881 tatsächlich um etwa 9 Prozent zugenommen. Allerdings schwanken die einzelnen Zeiträume stark und das besonders seit den 1960er-Jahren. Hitzewellen werden heißer und Niederschläge entwickeln sich häufiger zu Starkregen. Extremwetter wird somit mehr und mehr zum „Normalwetter“.
Ist der Sommer 2025 wirklich so verregnet?
Komplett lässt sich das erst beurteilen, wenn der Sommer 2025 vollends vorbei ist. Tatsächlich war aber der Juli 2025 mit 37 % mehr Regen als in den Vergleichsjahren von 1991 bis 2020 besonders verregnet. Anders sieht es in den Vormonaten aus: Im Juni 2025 fiel 19 % weniger Regen als im Vergleichszeitraum, im Mai 2025 sogar 25 % weniger. August und September müssen also abgewartet werden, um zu sehen, wie verregnet der Sommer 2025 wirklich war.
Warum regnet es gefühlt mehr?
Durch den Klimawandel steigt die Temperatur immer weiter an. 2024 lag sie erstmals bei mehr als 1,5 Grad über dem Durchschnitt vor der Industrialisierung. Die größten Auswirkungen davon sind, dass zum einen mehr Wasser verdunstet und zum anderen die wärmere Luft auch mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Beides zusammen führt dazu, dass sich mehr Wasserdampf in der Atmosphäre sammelt, der sich dann in Form von Starkregen entlädt. Besonders betroffen sind Mittelgebirgs- und Gebirgsrandregionen, weil sich dort Wolken stauen und die Regenmengen allgemein intensiver ausfallen.