17 % minus in 4 Wochen
Warum ist die AMD-Aktie gefallen? - Gründe für den Kursrutsch
Die AMD-Aktie stürzt ab, trotz KI-Boom. Was steckt hinter dem Kursrutsch und welche Rolle spielen Konkurrenz und geopolitische Risiken?

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Die AMD-Aktie ist in den letzten 4 Wochen um etwa 17 % gefallen. Analysten warnen vor Konkurrenz durch NVIDIA und Broadcom, schwacher Nachfrage & geopolitischen Risiken.
Von Matthias Kemter
Die Aktie von Advanced Micro Devices (AMD) erlebt derzeit einen deutlichen Rückschlag. Aktuell notiert das Papier bei etwa 129 Euro. Verglichen mit dem Vormonatshoch bei etwa 155 Euro sind das knapp 17 Prozent Kursverlust. Ein klares Signal, dass Anleger angesichts wachsender Konkurrenz und veränderter Marktbedingungen nervös geworden sind. Doch was steckt hinter dem Kursrutsch?
1. Konkurrenzdruck durch NVIDIA und Broadcom
Während NVIDIA weiter den Markt für KI-Chips dominiert, konnte sich Broadcom zuletzt wichtige neue Kunden sichern. Laut Berichten soll der Konzern einen milliardenschweren Deal mit Open AI abgeschlossen haben, worauf die Broadcom-Aktie entsprechend positiv und die Papiere der Konkurrenz entsprechend negativ reagierten. Solche Großaufträge stärken Broadcoms Position erheblich und gehen auch zu Lasten von AMD, das traditionell als Herausforderer im KI-Bereich gilt. Hinzu kommt, dass immer mehr Hyperscaler wie Microsoft, Amazon oder Google eigene Chips entwickeln. Damit verliert AMD als alternativer Zulieferer an Attraktivität.
2. Analysten-Herabstufungen belasten
Für zusätzlichen Druck sorgte die Herabstufung durch Seaport Research Partners. Sie bemängeln, dass AMD Schwierigkeiten hat, das Interesse an seinen KI-Beschleunigern MI350 und MI400 in echte Großaufträge umzuwandeln. Viele Kunden hätten bislang nur Testsysteme bestellt, Volumenaufträge bleiben jedoch aus. Die Folge: Anleger zweifeln, ob AMD kurzfristig mit NVIDIA oder Broadcom mithalten kann und stoßen Aktien ab.
3. Geopolitische Unsicherheiten
Neben der Konkurrenz belasten geopolitische Faktoren die Kursentwicklung. US-Exportbeschränkungen für fortschrittliche KI-Chips nach China führen zu Umsatzverlusten in Milliardenhöhe. AMD soll bereits Teile seines GPU-Portfolios abgeschrieben haben, weil sie aufgrund der neuen Vorschriften nicht mehr verkauft werden können. Das sorgt zusätzlich für Druck auf die Margen.
Hoffnungsträger MI350-Serie
Trotz aller Rückschläge hat AMD mit der MI350-Serie ein Produkt in der Pipeline, das langfristig für Wachstum sorgen könnte. Das Unternehmen selbst rechnet im dritten Quartal mit einem Umsatz von 8,7 Milliarden US-Dollar, ein Plus von rund 28 Prozent im Jahresvergleich. Ob sich diese Prognose erfüllt, hängt jedoch stark davon ab, ob die neuen Chips im Markt überzeugen und ob Cloud-Anbieter Vertrauen in AMD zurückgewinnen.