Kurssturz von 90%

Warum ist die Netflix-Aktie gefallen? - Das is der Grund

Ein dramatischer Kurssturz bei Netflix sorgt für Verunsicherung an der Börse, doch steckt wirklich eine Krise dahinter? Was passiert ist.

Die Netflix-Aktie fällt plötzlich deutlich im Wert und sorgt bei vielen Anlegern für Irritationen. Warum der Rückgang erwartet wurde.

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Die Netflix-Aktie fällt plötzlich deutlich im Wert und sorgt bei vielen Anlegern für Irritationen. Warum der Rückgang erwartet wurde.

Von Matthias Kemter

Zum Beginn der Handelswoche öffneten viele Anleger ihre Depots und sahen plötzlich einen massiven Einbruch bei der Netflix-Aktie. Ein vermeintlicher Kurssturz von rund 90 Prozent sorgte für Unruhe. Doch keine Panik: Die Erklärung ist rein technischer Natur und könnte langfristig sogar positiv für den Aktienkurs sein.

Netflix-Aktie gefallen - aber nur optisch

Der scheinbare Kurssturz hat nichts mit schlechten Geschäftszahlen, einem Skandal oder einer Gewinnwarnung zu tun. Stattdessen ist ein sogenannter Aktiensplit der Grund für den Preisrutsch. Netflix hat seine Aktie im Verhältnis 10:1 gesplittet. Aus einem Anteil wurden zehn neue. Damit sinkt der Kurs rechnerisch auf ein Zehntel des vorherigen Wertes.

Beispiel: Wer vor dem Split eine Netflix-Aktie für rund 960 Euro hielt, sieht nun zehn Aktien zu je rund 96 Euro im Depot. Der Gesamtwert bleibt dabei unverändert.

Was steckt hinter dem 10:1-Aktiensplit bei Netflix?

Netflix hatte die Maßnahme Ende Oktober angekündigt. Ziel ist es, die Aktie zugänglicher für Kleinanleger und Mitarbeiter mit Aktienoptionen machen. Bei einem Kurs von über 1.000 Dollar war der Einstieg für viele Privatanleger kaum erschwinglich. Mit dem Split soll diese Hürde nun fallen. Ein niedrigerer Stückpreis hat mehrere Vorteile:

  • Einfacherer Zugang für Privatanleger
  • Attraktiveres Kursbild in Apps und Depots
  • Bessere Handelbarkeit mit kleineren Beträgen
  • Psychologischer Effekt, der Käufe begünstigen kann

Auch andere Tech-Konzerne wie Amazon, Alphabet oder NVIDIA haben in der Vergangenheit ähnliche Schritte vollzogen.

Wird die Netflix-Aktie jetzt steigen?

Historisch betrachtet folgten auf Aktiensplits oft Kursanstiege. Netflix selbst hat bereits zwei Splits hinter sich: 2004 (2:1) und 2015 (7:1). Beide Male begann danach eine längere Wachstumsphase. Ob sich das nun wiederholt, ist offen, hängt aber letztlich von den operativen Kennzahlen ab. Der Split allein verändert weder Umsatz noch Gewinn. Die Marktkapitalisierung bleibt unverändert. Aktuell rund 471 Milliarden US-Dollar.

Worauf Anleger jetzt achten sollten

Für bestehende Aktionäre ist der Split steuerlich neutral. Es findet keine Veräußerung statt. Limit-Orders und Optionspreise wurden bei den meisten Brokern automatisch angepasst. Trotzdem empfiehlt sich ein prüfender Blick ins Depot, um etwaige Unstimmigkeiten zu erkennen.

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Erstellt:
17. November 2025, 10:52 Uhr

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