Börse
Warum ist die Nvidia-Aktie gefallen?
Trotz Rekordumsätzen und Milliardengewinnen gerät die Nvidia-Aktie ins Straucheln. Was hinter dem Kursrutsch steckt und warum selbst glänzende Zahlen die Anleger nicht überzeugen konnten.

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Die Nvidia-Aktie notiert aktuell bei 148 Euro. Trotz Rekordzahlen fällt der Kurs. Gründe & Ursachen im Überblick.
Von Matthias Kemter
Die Aktie von Nvidia steht trotz glänzender Geschäftszahlen unter Druck. Der Kurs notiert aktuell bei 148 Euro, lag aber vergangene Woche noch bei etwa 156 Euro. Aber warum fällt die Nvidia-Aktie, obwohl Umsatz und Gewinn neue Rekordmarken erreicht haben?
1. Rekordzahlen, aber nicht genug für Anleger
Im zweiten Quartal 2025 steigerte Nvidia den Umsatz um 56 Prozent auf 46,7 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn legte sogar um 59 Prozent auf 26,4 Milliarden Dollar zu. Besonders das Geschäft mit Rechenzentren bleibt der Wachstumstreiber. Es brachte 41,4 Milliarden Dollar Umsatz ein. Doch genau hier lag die Enttäuschung: Analysten hatten noch etwas mehr erwartet. Das zeigt ein typisches Börsenmuster. Hohe Erwartungen wurden nicht komplett erfüllt, und selbst Rekordzahlen reichen nicht mehr, um die Aktie weiter nach oben zu treiben.
2. Belastungsfaktor China
Ein wesentlicher Belastungsfaktor für die Nvidia-Aktie ist das Geschäft in China. Aufgrund strenger US-Exportauflagen durfte der Konzern zuletzt keine H20-Chips in die Volksrepublik liefern, was bereits im vergangenen Quartal deutliche Spuren in der Bilanz hinterließ. Zwar lockerte Washington die Regeln später und erlaubt nun einige Lieferungen gegen 15 Prozent der Erlöse, doch bisher haben nur wenige Kunden entsprechende Lizenzen erhalten. Gleichzeitig verschärft Peking die eigenen Vorgaben für den Einsatz amerikanischer KI-Chips. Damit droht einer der wichtigsten Absatzmärkte des Konzerns langfristig wegzubrechen.
3. Gewinnmitnahmen nach Rallye
Die Nvidia-Aktie gehört seit Jahren zu den größten Gewinnern am Markt. Allein im Zehn-Jahres-Schnitt steht eine durchschnittliche Performance von +71 Prozent pro Jahr. Nach einem solchen Lauf ist es nicht ungewöhnlich, dass Anleger Gewinne sichern. Die Kursverluste nach den Quartalszahlen sind daher auch ein Stück weit klassische Korrektur.