Neues Allzeithoch

Warum steigt der Goldpreis? - Die aktuellen Gründe im Überblick

Gold so teuer wie nie. Niedrige Zinsen, geopolitische Krisen und wachsende Schulden treiben den Preis in die Höhe. Warum das Edelmetall 2025 als sicherer Hafen boomt.

Der Goldpreis liegt bei rund 3750 US-Dollar je Unze – so hoch wie nie. Welche Rolle Zinsen, Geopolitik und Schulden spielen, lesen Sie hier.

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Der Goldpreis liegt bei rund 3750 US-Dollar je Unze – so hoch wie nie. Welche Rolle Zinsen, Geopolitik und Schulden spielen, lesen Sie hier.

Von Matthias Kemter

Der Goldpreis liegt derzeit bei fast 3750 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Damit bewegt sich das Edelmetall weiterhin auf Rekordniveau. Erst gestern wurde an der Börse in London mit 3719,95 US-Dollar pro Unze ein neues Allzeithoch markiert. Auch in Euro gerechnet erreichte Gold mit rund 3167 Euro pro Unze neue Spitzenwerte. Die Ursachen hierfür sind vielfältig.

1. Erwartung sinkender Zinsen in den USA

Die US-Notenbank (Fed) hat Mitte September den Leitzins gesenkt und weitere Schritte bis Jahresende in Aussicht gestellt. Niedrigere Zinsen mindern die Attraktivität von Anleihen und anderen zinstragenden Anlagen. Gold, das keine laufenden Erträge abwirft, wird dadurch vergleichsweise attraktiver. Analysten gehen davon aus, dass die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen den Goldpreis kurzfristig weiter antreiben dürfte.

2. Geopolitische Risiken und Handelskonflikte

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie zunehmende Handelskonflikte, insbesondere die aggressive Zollpolitik der US-Regierung, verstärken die Unsicherheit an den Finanzmärkten. US-Präsident Donald Trumps Angriffe auf die Fed nähren zudem Zweifel an der Unabhängigkeit der Zentralbank. In einem solchen Umfeld suchen Anleger sichere Häfen und Gold gilt traditionell als eine der stabilsten Krisenwährungen.

3. Wachsende Verschuldung und Misstrauen gegenüber Fiatgeld

Viele Staaten, allen voran die USA, geraten durch steigende Schuldenprogramme unter Druck. Anleger fürchten, dass klassische Währungen an Vertrauen verlieren. Gold dagegen punktet durch seine Knappheit und seine Funktion als Wertspeicher. Diese Faktoren verleihen dem Edelmetall zusätzliche Stabilität.

4. Schwächerer US-Dollar und Käufe von Zentralbanken

Neben Privatanlegern kaufen auch Zentralbanken verstärkt Gold, um ihre Währungsreserven zu diversifizieren. Ein schwächerer Dollar begünstigt diese Entwicklung zusätzlich, da Gold für Investoren außerhalb der USA günstiger wird.

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Marktentwicklung der letzten Jahre

In den vergangenen drei Jahren hat sich der Goldpreis mehr als verdoppelt. Allein 2025 erreichte Gold laut Handelsblatt bereits über 30 neue Rekordstände. Parallel dazu legte auch Silber stark zu und notierte zuletzt auf dem höchsten Niveau seit 14 Jahren.

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Erstellt:
23. September 2025, 08:30 Uhr
Aktualisiert:
23. September 2025, 09:34 Uhr

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