True Crime auf Netflix

Was „BTK“ bedeutet – und wer der berüchtigte Killer wirklich war

Hinter der harmlos klingenden Abkürzung „BTK“ steckt einer der grausamsten Serienmörder der USA. Eine neue Netflix-Doku erzählt nun die Geschichte aus der Sicht seiner Tochter – und sorgt weltweit für Aufsehen.

Kerri Rawson spricht in der Netflix-Doku darüber, dass ihr Vater ein Serienmörder ist.

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Kerri Rawson spricht in der Netflix-Doku darüber, dass ihr Vater ein Serienmörder ist.

Von Katrin Jokic

Seit dem 10. Oktober 2024 ist auf Netflix die Dokumentation „Mein Vater, der BTK-Killer“ zu sehen – und sorgt direkt für Schlagzeilen. In der ersten Woche erreichte sie 5,7 Millionen Aufrufe, stieg weltweit auf Platz 3 der Netflix-Charts und landete in Deutschland auf Platz 8.

Besonders eindringlich: Die Geschichte wird aus der Perspektive von Kerri Rawson, der Tochter des Täters, erzählt, die bis zu seiner Verhaftung nichts von den grausamen Verbrechen ihres Vaters wusste.

Was bedeutet „BTK“?

Die Abkürzung „BTK“ steht für „Bind, Torture, Kill“ – auf Deutsch: „Fesseln, Foltern, Töten“. Es sind drei Worte, die Dennis Rader selbst wählte, um seine Taten zu beschreiben und sich einen Namen zu geben. Der Begriff tauchte erstmals in Briefen auf, die er in den 1970er-Jahren an Polizei und Medien schickte. Darin prahlte er mit seinen Morden, lieferte verstörende Details und forderte öffentliche Aufmerksamkeit.

Wer war der BTK-Killer?

Dennis Lynn Rader, geboren 1945, lebte nach außen ein unauffälliges, bürgerliches Leben: Er war Familienvater, Pfadfinderleiter, Kirchenratsmitglied und bei seinen Nachbarn als hilfsbereit bekannt. Doch zwischen 1974 und 1991 ermordete er mindestens zehn Menschen in Wichita und Park City (Kansas), meist Frauen.

Rader drang in ihre Häuser ein, fesselte, folterte und tötete sie. Oft stahl er Erinnerungsstücke und schickte Polizei und Medien detaillierte Beschreibungen seiner Taten. Nach einer jahrelangen Pause meldete er sich 2004 erneut mit Briefen – ein Fehler, der ihm zum Verhängnis wurde: Metadaten auf einer Diskette führten die Ermittler zu ihm. 2005 wurde er verhaftet und zu zehn Mal lebenslanger Haft verurteilt.

Die Netflix-Doku: Ein Verbrechen aus Sicht der Tochter

Die neue Doku „Mein Vater, der BTK-Killer“ beleuchtet die Geschichte erstmals aus einer sehr persönlichen Perspektive. Kerri Rawson, Raders Tochter, spricht offen darüber, wie sie die Enthüllung verarbeitet hat, dass ihr Vater ein Serienmörder ist. Sie erzählt von einer scheinbar normalen Kindheit und davon, wie schwer es ist, Liebe und Hass für ein und dieselbe Person zu empfinden.

Die Serie beleuchtet nicht nur die brutalen Verbrechen und die spektakuläre Ermittlungsarbeit, sondern auch die Folgen für eine Familie, die plötzlich im Zentrum einer der bekanntesten Mordserien der US-Geschichte steht.

„BTK“ steht nicht nur für drei grausame Worte, sondern auch für ein Doppelleben, das jahrelang niemand bemerkte. Die Netflix-Doku zeigt eindrucksvoll, wie nah das Böse manchmal sein kann – und wie schwer es ist, damit zu leben.

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Erstellt:
15. Oktober 2025, 16:09 Uhr

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