Wetterregel mit langer Tradition
Was es mit dem Siebenschläfertag wirklich auf sich hat
Am 27. Juni ist Siebenschläfertag – eine Bauernregel besagt, dass das Wetter an diesem Tag für den gesamten Sommer entscheidend ist. Doch was steckt wirklich dahinter?

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Siebenschläfertag: Was ist dran an der 7-Wochen-Wetterregel?
Von Katrin Jokic
Viele Bauernregeln stammen aus Jahrhunderten praktischer Erfahrung mit der Natur. Oft klingen sie wie Sprüche aus längst vergangenen Zeiten, doch einige haben bis heute einen wahren Kern – insbesondere, wenn es um das Wetter geht. Der Siebenschläfertag ist ein bekanntes Beispiel dafür.
Wann ist Siebenschläfertag?
Der Siebenschläfertag wird jedes Jahr am 27. Juni begangen. Entgegen mancher Annahme hat er nichts mit dem gleichnamigen Nagetier zu tun. Der Tag ist im Kalender fest verankert, allerdings liegt seine Bedeutung für das Wetter in einem etwas anderen Zeitraum.
Siebenschläfertag und das Wetter: Was stimmt?
Bekanntes Bauernregeln zum Siebenschläfertag lauten zum Beispiel „Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt“ oder auch „Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass“.
Die Vorstellung: Ist es an diesem Tag sonnig, wird der Sommer warm und trocken – ist es regnerisch, bleibt es nass und kühl. Wissenschaftlich betrachtet trifft das nicht genau auf den 27. Juni zu. Durch die Kalenderreform im 16. Jahrhundert hat sich der tatsächliche Einflusszeitraum auf Anfang Juli verschoben – etwa auf den 7. Juli.
Der Deutsche Wetterdienst bestätigt: Um diesen Zeitraum herum stabilisiert sich oft die Großwetterlage, insbesondere im Süden Deutschlands. Die Regel funktioniert also teilweise – mit einer Trefferquote von etwa 60 bis 70 Prozent.
Der Ursprung des Siebenschläfertags
Der Name Siebenschläfertag hat seinen Ursprung in einer christlichen Legende. Der Überlieferung zufolge sollen sich im Jahr 251 sieben junge Christen während einer Christenverfolgung in einer Höhle bei Ephesus (im heutigen Türkei) versteckt haben. Sie wurden eingemauert und schliefen der Legende nach rund 200 Jahre, bis sie im Jahr 446 wiederentdeckt wurden – lebendig.
Die katholische Kirche machte diese Erzählung zum Gedenktag und setzte ihn auf den 27. Juni. Mit dem Nagetier Siebenschläfer hat der Tag also nichts zu tun – auch wenn der Name das vermuten lassen könnte.