Krise in der Autoindustrie
Was kommt nach Mercedes und Bosch? – Das machen Menschen nach der Abfindung
Tausende Stellen fallen in der Autoindustrie weg. Manche Beschäftigte bei Bosch und Mercedes nehmen die Abfindung und schlagen neue Wege ein. Hier erzählen sie, was sie nun machen.

© tefanie Schlecht, Lichtgut/Ferdinando Iannone, Ines Rudel, Simon Granville
Sie alle haben ihre Jobs bei Mercedes-Benz oder Bosch verlassen und machen inzwischen etwas anderes.
Von Chiara Sterk
Es sind unsichere Zeiten in der Autoindustrie. Die Automobilkonzerne Mercedes-Benz und Porsche bauen Tausende Stellen ab – und auch der Technologiekonzern Bosch muss Arbeitsplätze streichen. Bei Mercedes-Benz und Bosch versucht man, mit Abfindungen mehr Menschen zum Gehen zu bewegen. Wir haben Menschen getroffen, die einen Aufhebungsvertrag unterschrieben haben, und sie gefragt, was sie zukünftig machen.
Mercedes-Entwickler mit KI-Startup
Kapilan Koch, 35 Jahre, war Entwickler im Sindelfinger Standort von Mercedes-Benz und hat dort an der Fahrzeugsoftware gearbeitet. Ende Juli verließ er den Konzern und stieg ganz in sein nebenbei gegründetes KI-Startup Muse Machine ein.
Die ganze Geschichte von Kapilan Koch lesen Sie hier: Mercedes-Entwickler treibt in Böblingen eigenes KI-Startup voran
Sportbegeisterte Mercedes-Mitarbeiterin eröffnet Fitness-Studio
Melina Kreischer, 31 Jahre, hat zehn Jahre bei Mercedes-Benz gearbeitet, zuletzt in Vaihingen in der Datenmonetarisierung. Dort hat sie unter anderem mit Städten erarbeitet, wo Fahrzeuge abrupt bremsen und Schilder oder Spiegel nötig sind. Ihre wahre Leidenschaft war aber immer der Sport – weshalb sie nun auch den Konzern verlassen hat und ein eigenes Lagree-Studio eröffnen wird.
Die ganze Geschichte von Melina Kreischer lesen Sie hier: „Ich brenne für Sport“: Mercedes-Mitarbeiterin gründet Fitness-Studio
Vom Aufbau des Online-Shops bei Bosch zum eigenen Online-Business
Patrizia Zeiner, 39 Jahre, hat am Echterdinger Standort von Bosch Powertools gearbeitet und dort den Online-Shop des Elektrowerkzeugherstellers in ganz Europa mit aufgebaut. Nach acht Jahren und einer Auszeit, legte sie die goldenen Handschellen ab und hat sich mithilfe der Abfindung mit einem Online-Business selbstständig gemacht.
Die ganze Geschichte von Patrizia Zeiner lesen Sie hier: „Die goldenen Handschellen abgelegt“: Von Bosch zum Online-Coaching
Nochmal an die Universität nach dem Ausstieg bei Bosch
Marius Manz, 25 Jahre alt, dürfte einer der Jüngsten sein, die eine Abfindung angenommen haben. Er verlässt das Schwieberdinger Bosch-Werk mit einer Abfindung und wird nochmal studieren – auch wegen der schlechten Nachrichten im Konzern.
Die ganze Geschichte über Marius Manz lesen Sie hier: Hörsaal statt Hiobsbotschaften: Von Bosch nochmal an die Uni
Weg von Mercedes – hin zu Start-Up und Familie
Sven Feliks, 33 Jahre, hört nach 14 Jahren bei Mercedes auf und will Vollzeit in sein Start-Up einsteigen – auch weil er sich verlobt hat und mehr Zeit für die Familie haben will.
Die ganze Geschichte über Sven Feliks lesen Sie hier: Auch der Liebe wegen die Abfindung angenommen
Alpakas kuscheln statt mit Excel zu jonglieren
Patrick Stellmach, 37 Jahre, hat seinen Job als Ingenieur bei Bosch in Schwieberdingen an den Nagel gehängt und während er früher Excel-Tabellen befüllt und Datenmodelle berechnet hat, hat er jetzt eine Alpaka-Farm und bietet Wanderungen an – nachdem er sich schon während der Corona-Pandemie fragte, ob er in seinem alten Job noch richtig war.
Die ganze Geschichte über Patrick Stellmach lesen Sie hier: Vom Ingenieur zum Alpaka-Therapeuten – 37-Jähriger wagt den Neustart
Pizzen ausliefern statt Autos produzieren
Chrisostomos Vernarlis, 41 Jahre, verlässt nach 24 Jahren seinen Arbeitsplatz in der Entwicklung bei Mercedes-Benz in Sindelfingen. Er hat zuletzt die Umbauten der S-Klasse in der Entwicklung geplant und betreibt nun einen Pizza-Lieferdienst in Tübingen.
Die ganze Geschichte über Chrisostomos Vernarlis lesen Sie hier: Pizzen produzieren statt Autos bei Mercedes: „Ich musste was verändern“
Noch ist unklar, wie sich die Situation in der Autoindustrie weiter entwickeln wird. Wenn Sie wissen wollen, wie es für Mercedes-Benz, Porsche, Bosch und Co. weitergeht, abonnieren Sie am besten unseren Newsletter Fahrzeugbrief, der jeden Donnerstag erscheint. Sie können den „Fahrzeugbrief“ hier kostenfrei abonnieren.