Neues Ultimatum von Trump

Was passiert, wenn Russland nicht einlenkt?

Trumps neue Sanktionen sollen Russlands Wirtschaft indirekt schwächen – und treffen mehr als nur Moskau.

So droht Donald Trump Russland.

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So droht Donald Trump Russland.

Von Lukas Böhl

US-Präsident Donald Trump droht Russland mit einer massiven Ausweitung wirtschaftlicher Strafmaßnahmen. Sollte Wladimir Putin innerhalb der nächsten zehn bis zwölf Tage (statt bisher 50) keine ernsthaften Schritte in Richtung eines Friedensprozesses im Ukraine-Krieg unternehmen, will Trump sogenannte sekundäre Zölle in Höhe von 100 Prozent verhängen. Die Frist läuft bis etwa 7. bis 9. August. Ein entsprechender Beschluss soll laut Trump spätestens Anfang kommender Woche veröffentlicht werden.

Was sind sekundäre Zölle?

Im Unterschied zu klassischen Importzöllen, die sich direkt gegen Produkte aus einem bestimmten Land richten, zielen sekundäre Zölle auf ein größeres Netz. Sie treffen nicht nur Russland, sondern auch Drittländer und Unternehmen, die weiterhin mit Russland Handel treiben – etwa durch den Weiterverkauf russischer Rohstoffe, technischer Güter oder militärisch relevanter Bauteile. Diese Zölle sollen wirtschaftliche Umgehungskanäle kappen und so Druck auf das globale Umfeld Russlands ausüben.

Das heißt konkret: Ein Unternehmen in der Türkei, China oder Indien, das russische Ware exportiert oder verarbeitet, könnte künftig beim Verkauf seiner Produkte in die USA mit einem Strafzoll von 100 Prozent belegt werden. Auch Banken oder Handelsgesellschaften, die mit russischen Firmen Geschäfte machen, geraten damit ins Visier.

Trumps Ziel: Isolierung durch ökonomischen Zwang

Mit dieser Eskalation will Trump die wirtschaftliche Isolation Russlands deutlich verschärfen, ohne unmittelbar neue Sanktionen auf militärischer Ebene zu verhängen. Er betont, dass er keinen Krieg mit Russland wolle, aber der wirtschaftliche Druck müsse so hoch sein, dass Putin keine andere Option mehr bleibe als Verhandlungen. Ob die Maßnahme Wirkung zeigt, sollte sie tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.

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Erstellt:
29. Juli 2025, 10:48 Uhr

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