22 Jahre alt und politisiert

Was über den mutmaßlichen Kirk-Attentäter bekannt ist

Nach dem Attentat auf den rechten US-Aktivisten Charlie Kirk wurde die Festnahme eines Verdächtigen bestätigt. Das ist über den mutmaßlichen Attentäter bekannt.

Zahlreiche Menschen trauern um den einflussreichen Podcaster und Unterstützer von Präsident Donald Trump, Charlie Kirk.

© AFP/CHARLY TRIBALLEAU

Zahlreiche Menschen trauern um den einflussreichen Podcaster und Unterstützer von Präsident Donald Trump, Charlie Kirk.

Von red/AFP

Zwei Tage nach dem Attentat auf den rechten US-Aktivisten und Podcaster Charlie Kirk haben Präsident Donald Trump und die Behörden am Freitag die Festnahme des mutmaßlichen Attentäters bekanntgegeben. Was bisher über den Verdächtigen bekannt ist:

Der Verdächtige

Der Festgenommene ist 22 Jahre alt, heißt Tyler R. und kommt aus dem US-Bundesstaat Utah, wo Kirk am Mittwoch auf einem Universitätscampus erschossen wurde. US-Medien veröffentlichten den vollständigen Namen des Verdächtigen und ein Polizeifoto. Darauf ist ein junger weißer Mann mit dunklen Haaren zu sehen.

Tyler R. lebte als ältester von drei Brüdern mit seiner Familie in der Stadt St. George rund 250 Kilometer südwestlich des Tatorts. Laut US-Medien ist er nicht vorbestraft und hat eine weiterführende Schule besucht. Nach Angaben des staatlichen Universität Utah hatte er während der Corona-Pandemie 2021 zudem ein Semester dort studiert.

Das Motiv

Utahs republikanischer Gouverneur Spencer Cox sagte bei einer Pressekonferenz, Tyler R. sei in den vergangenen Jahren „politischer geworden“. Ein Mitglied seiner Familie habe ausgesagt, dass er sich feindlich über den bevorstehenden Auftritt von Aktivist Kirk in Utah und dessen ultrakonservative Ansichten geäußert habe. Tyler R. war demnach als Wähler in Utah registriert, jedoch für keine bestimmte Partei.

Gouverneur Cox sagte, Ermittler hätten in der Nähe des Tatorts zwei unbenutzte Patronenhülsen mit antifaschistische Parolen entdeckt. Auf einer Patrone sei zu lesen „Hey Faschist, fang ihn“, auf der anderen „Bella Ciao“, offenbar in Anspielung auf die Hymne italienischer Widerstandskämpfer.

Die Festnahme

FBI-Direktor Kash Patel berichtete, die Ermittler hätten den Mann am Donnerstagabend um 22.00 Uhr Ortszeit festgenommen, 33 Stunden nach dem Attentat auf Kirk. Nach den Worten von Gouverneur Cox wandte sich die Familie des Verdächtigen über einen Freund an die Polizei. Zuvor habe Tyler R. seinen Verwandten „gestanden oder angedeutet, dass er die Tat begangen habe“, sagte Cox. Präsident Trump deutete an, der Vater des Verdächtigen habe auf ihn eingewirkt und ein befreundeter Geistlicher habe sich dann an die Polizei gewandt. Das FBI hatte nach der Tat Fotos und Videos des mutmaßlichen Schützen veröffentlicht.

Die Reaktionen

„Ich hoffe, er bekommt die Todesstrafe“, sagte Trump dem Sender Fox News über den mutmaßlichen Täter. Utah hält bisher an der Todesstrafe fest, laut dem Informationszentrum DPI wurde sie in dem Bundesstaat zuletzt im Jahr 2010 vollstreckt.

Vor der Festnahme von Tyler R. hatte der Präsident „radikale Linke“ für Kirks Tod verantwortlich gemacht und seinen erschossenen Unterstützer einen „Märtyrer“ genannt. In dem Interview mit Fox News bekräftigte er: „Die Radikalen auf der linken Seite sind das Problem, und sie sind bösartig und schrecklich und politisch geschickt.“

Gouverneur Cox rief das Land dagegen zum Ende politisch motivierter Gewalt auf, die alle Seiten treffe. Wut sei keine politische Haltung, sagte er an junge Leute gerichtet. Das Attentat sei ein „Angriff auf das amerikanische Experiment“ und die Ideale der USA.

Die Waffenfrage

Wie der mutmaßliche Schütze an die Waffe kam, war vorerst unklar. Ermittler hatten nahe des Tatorts ein Gewehr gefunden, das in der Regel für die Jagd oder von Scharfschützen der Armee eingesetzt wird.

Der Aktivist Kirk war ein Anhänger des Rechts auf Waffenbesitz, das im zweiten US-Verfassungszusatz festgelegt ist. Er hatte dazu gesagt, die USA müssten jährlich „einige Todesfälle durch Waffen in Kauf nehmen“ um die „von Gott gegebenen Rechte zu schützen“.

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Erstellt:
12. September 2025, 20:20 Uhr

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