Zeichen der Entscheidung beim Konklave
Was weißer und schwarzer Rauch im Vatikan bedeuten
Wenn im Vatikan weißer Rauch aufsteigt, ist es soweit: Ein neuer Papst wurde gewählt. Schwarzer Rauch dagegen bedeutet, dass die Kardinäle sich noch nicht einig sind. Doch wie genau entstehen diese Signale? Und wann lohnt sich der Blick zum Schornstein der Sixtina?

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Schwarzer Rauch signalisiert, dass bei der Papstwahl noch keine Einigung erzielt wurde.
Von Katrin Jokic
Am 7. Mai 2025 beginnt im Vatikan das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes. Nach dem Tod von Papst Franziskus treten die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zusammen, um in geheimer Abstimmung seinen Nachfolger zu bestimmen.
Mit einer Messe im Petersdom um 10 Uhr wird das Konklave eröffnet, am Nachmittag ziehen die Kardinäle in die Sixtina ein. Dort findet noch am selben Tag der erste Wahlgang statt – mit einem möglichen ersten Rauchzeichen gegen 19 Uhr.
Was bedeutet schwarzer Rauch?
Schwarzer Rauch signalisiert der Weltöffentlichkeit, dass noch keine Einigung erzielt wurde. In diesem Fall hat keiner der Kandidaten die notwendige Zweidrittelmehrheit erhalten. Der schwarze Rauch symbolisiert: Es gibt noch keinen Papst.
Diese Form des negativen Signals ist mittlerweile fester Bestandteil der Papstwahl. Dennoch sorgte der Rauch in früheren Jahren mitunter für Verwirrung, etwa wenn er grau erschien und sich die Zuschauer fragten, ob es sich um Schwarz oder Weiß handeln solle.
Bis zur Entscheidung heißt es: Blick zum Himmel über dem Petersplatz – und auf die Liveübertragungen aus dem Vatikan.
Was bedeutet weißer Rauch?
Steigt hingegen weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle, ist die Entscheidung gefallen: Ein neuer Papst wurde gewählt. Diese frohe Botschaft wird zusätzlich durch das Läuten der Glocken des Petersdoms verkündet.
Der weiße Rauch ist weltweit das wohl bekannteste sichtbare Zeichen der päpstlichen Wahl. Inzwischen wird der Begriff auch im übertragenen Sinn verwendet – etwa wenn eine politische Einigung erzielt wurde.
Wann ist mit Rauch zu rechnen?
Die erste Abstimmung findet am heutigen Mittwochabend statt. Dabei soll gegen 19 Uhr mit dem ersten Rauchzeichen zu rechnen sein.
Ab Donnerstag sind täglich bis zu vier Wahlgänge möglich – zwei am Vormittag, zwei am Nachmittag. Die zu erwartenden Zeiten für Rauchsignale sind:
- Vormittags: ca. 10:30 Uhr und 12 Uhr
- Nachmittags: ca. 17:30 Uhr und 19 Uhr
Wie wird der jeweilige Rauch erzeugt?
Traditionell wurden die Wahlzettel in einem Kanonenofen verbrannt, der nur während des Konklaves in der Sixtina installiert wird. Um schwarzen Rauch zu erzeugen, wurden die Zettel mit feuchtem Stroh oder Pech vermischt, was einen dunklen Rauch verursachte.
Seit dem Konklave von 2005 wird die Rauchfarbe mithilfe von chemischen Zusätzen eindeutig erzeugt – um Missverständnisse zu vermeiden. Dazu kommen zwei separate Öfen zum Einsatz:
- Für schwarzen Rauch: Kaliumperchlorat, Anthracen und Schwefel
- Für weißen Rauch: Kaliumchlorat, Lactose und Kolophonium
Beide Rauchzeichen steigen durch ein gut sichtbares Kupferrohr in den Himmel über dem Petersplatz.