Jury entscheidet
Was wird das Spiel des Jahres 2025?
Es ist wieder soweit. An diesem Sonntagabend vergibt eine Jury in Berlin den Preis für das Spiel des Jahres 2025. Wir stellen die Favoriten vor.

© Tanja Liebmann-Décombe
Bei dem Spiel „Bomb Busters“ müssen die Spielenden gleiche Kabelplättchen finden, um eine Bombe zu entschärfen.
Von Tanja Liebmann-Décombe
Die Mitglieder der Jury vom Vereins „Spiel des Jahres“ haben sich durch eine Flut an Neuheiten gearbeitet und nach zahlreichen Testpartien die Perlen herausgefischt. An diesem Sonntagabend fällt nun die Entscheidung. Die Fans fiebern schon. Folgende Titel stehen in der Endrunde:
Legespiel „Bomb Busters“
Ran an die Bombe. Ganz nach diesem Motto gilt es bei diesem Spiel herauszufinden, welche Zahlen die Mitspielenden auf ihren Kabel-Plättchen haben. Die Kabel sind in aufsteigender Zahlenreihenfolge auf Ständern sortiert, und die Spielenden müssen gleiche Kabel finden und durchschneiden. Hinweise aus dem Team, die Ausrüstungskarten und der Blick auf die eigenen Plättchen helfen dabei, richtige Entscheidungen zu treffen. Wichtig ist es, alle offen liegenden Informationen zu beachten, schlau zu kombinieren und logisch abzuwägen. Außerdem darf kein rotes Kabel erwischt werden, denn sonst macht es leider „BUMM!“ und das Team hat verloren.
Taugt gut Für alle, die Herausforderungen lieben, denn im Laufe der Partie wird das Bombenentschärfen immer schwieriger und neues Spielmaterial kommt hinzu.
Taugt nicht Für Leute, die ein leichtes Spiel für „kurz mal zwischendurch“ suchen, denn bis alle Regeln erklärt sind, braucht es Zeit und Konzentration.
Bomb Busters von Hisashi Hayashi, erschienen bei Pegasus Spiele. 2 bis 5 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 35 Euro.
Glücksspiel „Flip 7“
Bei diesem einfachen Glücksspiel stellen sich die Spielenden immer wieder dieselbe Frage: Soll ich noch eine Karte nehmen oder höre ich lieber auf? Wer aufhört, zählt die Zahlen auf seinen bereits gesammelten Karten zusammen und bekommt sie auf seinem Punktekonto gutgeschrieben. Aber Achtung: Wer im Spiel bleibt und nun eine Karte mit einer Zahl bekommt, die er schon ausliegen hat, geht mit null Punkten aus der Runde. Wie ärgerlich! Andererseits ist es eine riesige Freude, wenn das Dranbleiben klappt und man viele Punkte und Sonderkarten kassiert. Dazu gilt es aber mitunter ein hohes Risiko einzugehen. Wer schafft zuerst 200 Punkte oder mehr?
Taugt gut Für groß Gruppen, denn tatsächlich können bei dem Spiel bis zu 18 Personen mitmachen.
Taugt nicht Für Leute, die nicht verlieren und anderen nichts gönnen können; das Ärger-Potenzial ist enorm.
Flip 7 von Eric Olsen, erschienen bei Kosmos/The Op Games. 3 bis 18 Spieler, ab 8 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 15 Euro.
Kreativspiel „Krakel Orakel“
Schnell erklärt, schnell gespielt – so lässt sich das Spiel „Krakel Orakel“ kurz beschreiben. Bis zu acht Spielende können mitmachen. Sie erhalten je ein Tableau mit wild gepunkteten Linien und bilden ein gemeinsames Team. Was herausfordernd ist: Jede Person am Spieltisch bekommt eine Begriffskarte und darf zum Zeichnen nur die vorgegebenen Linien benutzen. Sprich: Hier gilt es erfinderisch zu sein, um den Teammitgliedern mit dem eigenen Striche-Kunstwerk klar zu machen, dass es sich hierbei zum Beispiel um einen Heißluftballon oder aber ein Kajak handelt. Am Rundenende liegen alle Begriffskarten und noch ein paar weitere aus. Wird es klappen die Zeichnungen den Begriffen zuzuordnen?
Taugt gut Für Gelegenheitsspieler, die einfache Regeln und einen raschen Spieleeinstieg mögen.
Taugt nicht Für einfallslose Spaßbremsen, die sich nicht auf das Spiel einlassen wollen.
Krakel Orakel von 7 Bazis, erschienen bei Topp. 2 bis 8 Spieler, ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 25 Euro.
Kennerspiel des Jahres
In der Kategorie „Kennerspiel des Jahres“ für eher geübte Spieler sind diese drei Titel in die Endrunde gekommen: Erstens ist da das Teamspiel „Endeavor. Die Tiefsee“ für ein bis vier Personen ab zwölf Jahren. Hier gilt es ein taktisches Gespür beim Tauchen nach Punkten zu entwickeln. Zweitens das Bau- und Plättchenlegespiel „Neuland“ für Personen ab zehn Jahren. Sowie drittens „Faraway“, bei dem die Spielenden ihre ausgelegten Karten am Ende in umgekehrter Reihenfolge werten und insofern voraus- und umdenken müssen.
Kinderspiel des Jahres
Die drei besten Kinderspiele des Jahres 2025 sind laut Jury: Erstens das Plättchenlegespiel „Cascadia Junior“, geeignet für Kinder ab sechs Jahren. Zweitens das Merkspiel „Die Mäusebande“, bei dem Spielende ab vier Jahren oder in einer schwierigeren Variante ab sechs Jahren als gemeinsames Team versuchen, passende Plättchen aufzudecken. Auch das Spiel „Topp die Torte“ ab 6 Jahren ist nominiert. Hier gilt es ein gutes Augenmaß bei der Auswahl von Plättchen mit Farbstreifen zu beweisen.
Um 18 Uhr beginnt an diesem Sonntagabend die Liveübertragung der Preisverleihung aus Berlin: www.spiel-des-jahres.de.