Insolvenz
Waschbär-Versand muss schließen
Der Freiburger Öko-Pionier Waschbär stellt Ende September seinen Geschäftsbetrieb ein. Über 160 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.

© IMAGO/Joerg Boethling
Kunden sind traurig: Beim Waschbär-Versand setzte man auf Nachhaltigkeit und faire Handelsbedingungen.
Von Michael Maier
Der bekannte Freiburger Nachhaltigkeitsversender Waschbär GmbH wird zum 30. September 2025 seine Geschäftstätigkeit beenden. Die Suche nach einem Investor für das seit Mai 2025 in Eigenverwaltung befindliche Unternehmen blieb erfolglos. Etwa 160 Mitarbeiter in Deutschland sowie fünf weitere in der Schweizer Tochtergesellschaft sind von der Schließung betroffen.
Das 1987 gegründete Unternehmen zählte mit einem Sortiment von rund 6.000 umweltgerechten und sozialverträglichen Produkten zu den Pionieren der nachhaltigen Versandbranche im deutschsprachigen Raum. Trotz umfangreicher Kostensenkungen konnte der durch Konsumzurückhaltung und wirtschaftliche Unsicherheiten bedingte Umsatzrückgang nicht aufgefangen werden.
Waschbär-Online-Shop noch geöffnet
Der Online-Shop bleibt noch bis Ende September geöffnet, um den verbliebenen Warenbestand zu verkaufen. Bestellungen und Rücksendungen werden bis dahin normal abgewickelt. Der stationäre Laden in Freiburg wird im Laufe des Septembers schließen. Geschäftsführerin Katharina Hupfer betont, dass in den kommenden Wochen der Fokus auf einer verantwortungsvollen Abwicklung im Sinne aller Beteiligten liegt. Derzeit arbeiten Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertretungen an einem Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiter.
Waschbär-Versand schon länger in Schwierigkeiten
Die Schließung markiert das Ende einer Ära im nachhaltigen Versandhandel, der in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten ist. Das Unternehmen hatte bereits Ende 2022 etwa 40 von damals 350 Arbeitsplätzen abgebaut, konnte aber die wirtschaftliche Schieflage nicht mehr korrigieren. „Unser Weg in dieser Form endet – das fällt uns schwer“, erklärt Geschäftsführerin Katharina Hupfer gegenüber dem Fachportal „shoez.biz“. „Wir danken allen, die uns begleitet und unterstützt haben. In den kommenden Wochen gilt unser Augenmerk einer verantwortungsvollen Abwicklung – im Sinne unserer Mitarbeitenden, Kundinnen, Kunden und Gläubiger.“