Wasser dringt in Glockenturm

Kirchturm in Allmersbach im Tal muss renoviert werden

Wasser ist eingedrungen, die Holzkonstruktion ist angegriffen, die Folge: Der Glockenturm in Allmersbach im Tal muss renoviert werden. Wie groß der gesamte Schaden und die damit verbundenen Kosten sind, ist bislang unklar. Die Gemeinde will sich an den Kosten der Renovierung beteiligen.

Seit 1993 fügt sich der Kirchturm ins Ortsbild, nun muss er renoviert werden. Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Seit 1993 fügt sich der Kirchturm ins Ortsbild, nun muss er renoviert werden. Foto: A. Becher

Von Sarah Schwellinger

ALLMERSBACH IM TAL. Der Kirchturm zwischen dem evangelischen und dem katholischen Gemeindezentrum gehört ins Allmersbacher Ortsbild – da sind sich die Gemeinderäte einig. Doch genau dort gibt es nun ein Problem: Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Taubenplage förderten im vergangenen Jahr Schlimmeres zum Vorschein. Denn Wasser ist eingedrungen. Unter den Verblendungen machte sich Feuchtigkeit breit und zerstörte die darunter liegende Holzkonstruktion. Eine Renovierung ist nun dringend notwendig.

Die Kirche bat deshalb die Gemeindeverwaltung um einen Zuschuss. „Mit knapp 250000 Euro wird die Renovierung teurer als gedacht“, merkte Bürgermeister Ralf Wörner in der vergangenen Gemeinderatssitzung an, „trotzdem, denke ich, sollten wir uns auf jeden Fall als bürgerliche Gemeinde beteiligen“. Es wäre doch schade, wenn der Turm weg wäre, schließlich gehöre er zur Allmersbacher Skyline. Derselben Meinung waren die Unabhängige Wählervereinigung (UWV) und auch die Neue Liste Allmersbach-Heutensbach (NLAH). Armin Heigoldt von der UWV kann sich zwar noch an ein Allmersbach vor dem Glockenturm erinnern, der 1993 eingeweiht wurde, findet aber: „Er ist ein signifikantes Zeichen und man hat sich an das Ortsbild so gewöhnt.“ Man solle sich auf jeden Fall beteiligen, dafür sollten die endgültigen Kosten jedoch feststehen. Die aber befinden sich derzeit noch in der Schwebe. „Wir wissen, dass etwas gemacht werden muss“, sagte Jochen Elsner, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Allmersbach. Doch das gesamte Ausmaß ist bislang unklar. Es könnte sein, dass der Schaden größer ist, als erwartet. Die Kirchengemeinde wartet noch auf offizielle Gutachten. „Wir müssen noch viele Details abwarten, um konkret werden zu können“, so Elsner. Es käme dann auch darauf an, auf welche Zuschüsse die Kirchengemeinde hoffen kann und welche Firmen überhaupt in der Lage sind, eine solche Renovierung an einem Kirchturm vorzunehmen. „Das ist schließlich keine einfache Zimmerrenovierung.“

Ein Zuschuss wäre eine freiwillige Beteiligung

„Eine Förderrichtlinie zur Bezuschussung von Baumaßnahmen örtlicher Kirchen existiert nicht“, heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung. Eine Förderung ist demnach eine freiwillige Leistung der Gemeinde, die im Haushaltsplan nicht eingeplant wurde und „in Anbetracht der aktuellen Kassenlage kreditfinanziert werden müsste“.

Ob der Glockenturm ganz abgetragen und wieder neu aufgebaut werden muss, oder ob nur der oberste Teil betroffen ist, ist nicht klar. Eines will Wörner aber sicher nicht: „So wie in Weissach einen halben Kamin möchte ich hier keinen halben Kirchturm stehen haben.“ Ganz oder gar nicht, lautet da die Devise des Rathauschefs und stößt mit seiner Meinung auf volle Zustimmung der Räte.

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Erstellt:
10. Mai 2019, 06:00 Uhr

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