BUND

Wasserverbrauch in Deutschland zu hoch

Einer vom BUND in Auftrag gegebene Studie zufolge verbraucht jeder zweite Landkreis in Deutschland mehr Grundwasser, als sich natürlich nachbildet.

Die Grundwasserstände in Deutschland sinken.

© Sina Schuldt/dpa/Sina Schuldt

Die Grundwasserstände in Deutschland sinken.

Von epd

. Der Wasserverbrauch in Deutschland ist nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu hoch. „Wir verbrauchen jährlich 760 Millionen Tonnen Wasser mehr, als neu gebildet wird“, sagte die BUND-Geschäftsführerin Verena Graichen am Dienstag. „Wir machen zurzeit ein Minusgeschäft mit Wasser auf Kosten der zukünftigen Generationen.“ Eine vom BUND in Auftrag gegebene Studie zeige, dass in jedem zweiten Landkreis mehr Grundwasser entnommen werde, als sich natürlich nachbilden kann.

Zwei Drittel des von Privatverbrauchern, Industrie, Energieversorgern und Landwirtschaft entnommenen Wassers stammen laut Graichen aus dem Grundwasser. In 201 von 401 Landkreisen in Deutschland werde mehr Grundwasser entnommen, als sich neu bilden kann, erklärte der Studienleiter Robert Lütkemeier vom Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main. Die betroffenen Regionen lägen vor allem in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Hessen, den Stadtstaaten, Teilen Niedersachsens und entlang der Rheinschiene. In 94 Landkreisen seien die Grundwasserstände in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.

„Wir müssen mehr Wasser sparen und es besser verteilen“, forderte die BUND-Geschäftsführerin. „Alle müssen einen fairen Preis bezahlen.“ Derzeit gebe es Großverbraucher, die Wasser sogar kostenlos beziehen dürften. Zudem müsse Wasser besser sauber gehalten werden, insbesondere von Chemikalien, die nicht zersetzt werden. Niederschläge sollten für die Neubildung von Grundwasser besser im Boden gehalten werden. Dazu müssten Städte als „Schwammstädte“ angelegt und naturnahe Wälder, Auen und Moore gepflegt werden.

Nach einer vom BUND beauftragten Civey-Umfrage Anfang Juni unter 10.000 online in Deutschland befragten Erwachsenen äußerten 29 Prozent der Befragten, dass sie große Sorge vor einer Wasserknappheit in ihrer Region hätten, wie Graichen berichtete.

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Erstellt:
17. Juni 2025, 13:56 Uhr

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