Maßeinheiten

Welche Temperatur hat „lauwarm“?

Den Begriff „lauwarm“ findet man vor allem in Rezepten. Aber welche Temperatur hat lauwarm eigentlich genau?

Welche Rolle das Wärmeempfinden für die Temperatur von „lauwarm“ spielt, erfahren Sie hier.

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Welche Rolle das Wärmeempfinden für die Temperatur von „lauwarm“ spielt, erfahren Sie hier.

Von Matthias Kemter

Maß- und Temperatureinheiten in Rezepten können teilweise recht verwirrend sein. Bezeichnungen wie „gehäuft“, „gestrichen“ oder die bekannte „Prise“ lassen Spielraum für Interpretationen. Häufig wird auch der Begriff „lauwarm“ verwendet.

Lauwarm ist etwa 35 Grad

Laut Duden steht hinter dem Begriff eine Temperatur, die nicht als richtig warm und auch nicht als richtig kalt empfunden wird. Synonym für „lauwarm“ wird auch der Begriff „handwarm“ verwendet, welche den genauen Temperaturbereich schon etwas besser beschreibt. Allgemein wird eine Wassertemperatur von etwa 35 Grad als lauwarm bzw. handwarm empfunden (1).

Warum sind 35 Grad lauwarm?

Grund ist die Temperaturwahrnehmung der Haut. Wärme und Kälte werden von verschiedenen Rezeptoren wahrgenommen. Während Kälterezeptoren sensibel in einem Temperaturbereich von 15 bis 32 Grad reagieren, nehmen Wärmerezeptoren Temperaturerhöhungen besonders gut im Bereich von 30 bis 45 Grad wahr (2). Neutral empfundene Temperaturen liegen in dem Bereich, in dem die Entladungsraten von Kälte- und Wärmerezeptoren identisch sind. Dieser Bereich wird auch Indifferenztemperatur genannt. Bei dieser Temperatur ist gleichzeitig ein Minimum an Regulationsmechanismen notwendig, um die Körpertemperatur stabil zu halten (3). Je nach Klima und Anpassung liegt der Bereich der Indifferenztemperatur beim Menschen an der Luft bei etwa 27 bis 31 Grad. Durch die höhere Wärmeleitung liegt die Indifferenztemperatur im Wasser zwischen 34,5 bis 35,5 Grad.

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Erstellt:
8. Februar 2024, 16:02 Uhr

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