Weniger ausländische Studierende im Südwesten wegen Corona

dpa/lsw Stuttgart. Wegen der Corona-Pandemie sind vergangenes Sommersemester deutlich weniger Studierende aus dem Ausland in den Südwesten gekommen. Im Frühjahr 2020 waren für das Sommersemester rund 3800 ausländische Studierende weniger an baden-württembergischen Hochschulen eingeschrieben als im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Das sei eine Folge der Einschränkungen durch das Coronavirus.

Ein Vorlesungssaal. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Ein Vorlesungssaal. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Nach Angaben der Landesrektorenkonferenz (LRK) stellt der Rückgang ein gravierendes Problem dar. „Nicht nur ausländische, sondern auch sehr viele einheimische Studierenden bevorzugen ein internationales Umfeld bei der Wahl der Universität“, teilte der LRK-Vorsitzende Stephan Dabbert mit. „Wenn die Schwierigkeiten bei der Einreise nach Deutschland oder der Ausreise aus den Heimatländern über das Jahr 2021 hinaus bestehen bleiben, befürchten wir bei den internationalen Studierenden einen Gewöhnungseffekt, so dass das Interesse an einem Studium im Ausland dauerhaft sinken und auch die nachfolgenden Jahrgänge eine Universität im Heimatland bevorzugen könnten.“

Aus den USA kamen laut Statistischem Landesamt vergangenes Frühjahr 32 Prozent weniger Studierende, die Zahl der Studenten aus China sank um zwölf Prozent, aus Tunesien um 23 Prozent und aus Südkorea um 20 Prozent. Hingegen habe sich die Zahl der Studierenden aus der Schweiz kaum verändert und aus Österreich, Indien und Kroatien stieg die Zahl leicht. Aus Syrien schrieben sich sogar 25 Prozent mehr Menschen an baden-württembergischen Hochschulen ein als im Vorjahr.

Einen noch stärkeren Rückgang gab es bei den Austauschstudierenden, die nur für ein oder zwei Semester nach Baden-Württemberg kommen. Aus Finnland, Kanada und den USA verzichtete der Statistik zufolge etwa die Hälfte der Studierenden auf die Austauschsemester im Südwesten.

© dpa-infocom, dpa:210122-99-131208/2

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Erstellt:
22. Januar 2021, 14:02 Uhr

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