Weniger Knöllchen in Stuttgart: Die Sache hat einen Haken

dpa/lsw Stuttgart. Stuttgarts Falschparker haben in diesem Jahr bislang zwar deutlich weniger Knöllchen aufgebrummt bekommen als im Jahr zuvor. Dafür ist das Risiko stark gestiegen, dass sie ihren abgeschleppten Wagen für viel Geld freikaufen müssen. Allein in den ersten neun Monaten sind in der Landeshauptstadt 1000 Autos mehr abgeschleppt worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Wir legen seit einiger Zeit mit unseren mobilen Beschwerdeteams einen Fokus auf das Abschleppen von Falschparkern und haben in diesem Sinne auch weitere Stellen geschaffen“, erklärte Sven Matis, Sprecher der Stadt Stuttgart, am Mittwoch den Anstieg.

Ein Strafzettel hängt an einer Windschutzscheibe. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Ein Strafzettel hängt an einer Windschutzscheibe. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Das Amt rechne mit 4500 abgeschleppten Fahrzeugen bis zum Jahresende. Rund 350 Euro kostet das jeden Halter, während sogenannte Knöllchen für Falschparker je nach Örtlichkeit mit 15 bis 35 Euro zu Buche schlagen. „Derzeit sind zehn Beschäftigte im Stadtgebiet unterwegs, die sich auf falsch geparkte Autos konzentrieren, die entfernt werden müssen“, sagte Matis. Das Ordnungsamt überlegt, weitere Stellen zu schaffen. Darüber hat aber der Gemeinderat zu entscheiden.

Laut Matis kostet das Aufschreiben und Bestellen eines Abschleppdienstes mehr Zeit als das Erteilen eines Knöllchens. Und die ist knapp. Mitarbeiter seien zunehmend mit dem Dieselfahrverbot beschäftigt - bei der Überwachung und bei der Verstärkung anderer Teams, zum Beispiel in der Führerscheinstelle. Zudem mussten neue Mitarbeiter eingearbeitet werden. „In diesem Jahr werden deutlich weniger Strafzettel verteilt als 2018“, sagte Matis. Konkrete Zahlen sollen Anfang 2020 vorliegen. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über die Strafzettel berichtet.

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Erstellt:
16. Oktober 2019, 15:56 Uhr

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