Verbrenner-Streit beendet

Wettstreit der Technologien: Einigung über E-Fuels steht

Lange Zeit führten synthetische Kraftstoffe ein Schattendasein. Der EU-Kompromiss könnte dies ändern. Sie sind nicht die alleinige Lösung, können den Klimaschutz aber voranbringen. Ein Kommentar von Klaus Köster.

Kommen bald neue Kraftstoffsorten aus E-Fuels?

© dpa/Sven Hoppe

Kommen bald neue Kraftstoffsorten aus E-Fuels?

Von Klaus Köster

Dieses Ergebnis hätte man auch einfacher haben können: Wochenlang stritten sich die EU-Kommission und die Bundesregierung über die Frage, ob E-Fuels-Verbrenner auch nach 2035 noch zugelassen werden können. Die EU nahm den deutschen Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) offenbar nicht ernst und versuchte, ihn mit einem Taschenspielertrick auszumanövrieren. Die FDP wiederum steht nach mehreren verlorenen Landtagswahlen derart unter Druck, dass sich das schon deswegen nicht bieten lassen konnte. Nun hat man eine Lösung gefunden, die auch ohne Eskalation möglich gewesen wäre.

Beitrag zum globalen Klimaschutz

Sollte sich in bevölkerungsreichen, wirtschaftsschwachen Weltregionen das fossil betriebene Verbrennerauto durchsetzen, wird dies alle Klima-Anstrengungen der wohlhabenden Länder konterkarieren. E-Fuels im Straßenverkehr, für die die EU nun die politische Akzeptanz geschaffen hat, sind hier ein wichtiger Hoffnungsträger für riesige Länder, die sich die E-Mobilität so schnell nicht werden leisten können.

Eine Abkehr vom E-Auto darf damit allerdings nicht verbunden sein. In den USA, in China und in Europa ist die E-Mobilität auf dem Vormarsch, und die deutsche Autobranche liegt weit im Rückstand. Doch ein Verbot des Verbrenners hilft dem E-Auto nicht weiter. Im Gegenteil: Je stärker der Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Technologien vorangetrieben wird, desto größer die Chance auf wirkliche Durchbrüche.

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Erstellt:
25. März 2023, 14:02 Uhr

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