Meta-Messenger
WhatsApp kostenpflichtig? - Das steckt hinter den neuen Abo-Funktionen
WhatsApp verändert den „Aktuelles“-Tab: Nutzer können dort künftig kostenpflichtige Kanäle abonnieren und Unternehmen erhalten neue Werbemöglichkeiten.

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WhatsApp führt kostenpflichtige Kanal-Abos und Werbung im „Aktuelles“-Tab ein. Was das für Nutzer bedeutet und wer wirklich zahlen muss.
Von Matthias Kemter
WhatsApp schlägt ein neues Kapitel auf. Der bislang kostenlose Messenger wird zur Plattform mit Einnahmequellen. Mit kostenpflichtigen Kanalabos und gezielter Werbung im „Aktuelles“-Tab geht WhatsApp den Schritt in Richtung Plattformökonomie, ähnlich wie Telegram oder YouTube. Für Unternehmen, Vereine und Creator eröffnet das neue Möglichkeiten zur Vermarktung, für WhatsApp selbst entsteht erstmals ein tragfähiges Geschäftsmodell.
Was genau wird kostenpflichtig?
Im Fokus der Änderungen steht der „Aktuelles“-Tab von WhatsApp. Dort finden sich neben Statusmeldungen von Kontakten auch Kanäle, die Nutzer abonnieren können. Genau hier setzt Meta, der Mutterkonzern von WhatsApp, an:
Kanalbetreiber, darunter Unternehmen, Medienhäuser oder Influencer, können künftig monatliche Gebühren für exklusive Inhalte verlangen. Die Preise legen die Betreiber selbst fest. WhatsApp behält dabei eine Provision.
Kanäle lassen sich aktiv im „Aktuelles“-Bereich bewerben. Durch diese neue Werbefunktion erhalten Betreiber erstmals direkten Einfluss auf ihre Reichweite innerhalb der App.
Firmen können künftig im beliebten Status-Bereich Werbung schalten, ähnlich wie in Instagram-Stories. Nutzer können direkt mit dem Anbieter in Kontakt treten.
Gilt das auch für private Chats?
Nein. Private Chats, Gruppenunterhaltungen und Anrufe bleiben weiterhin kostenlos und werden wie bisher Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Laut WhatsApp wird der persönliche Bereich klar vom neuen Werbebereich getrennt. Es wird keine Werbung in Chatverläufen geben.
Welche Daten nutzt WhatsApp für Werbung?
WhatsApp zeigt im „Aktuelles“-Tab künftig Werbung, zum Beispiel in Statusmeldungen oder Kanälen. Dafür verwendet der Dienst laut eigenen Angaben nur ausgewählte Informationen:
- das Land oder die Stadt, in der man sich befindet
- die eingestellte Sprache der App
- welche Kanäle man abonniert hat
- wie man mit Anzeigen und Inhalten im „Aktuelles“-Tab interagiert
Wer seinen WhatsApp-Account mit anderen Meta-Diensten wie Facebook oder Instagram verknüpft hat, bekommt zusätzlich Werbung, die auf dortigen Interessen basiert.
Abonnierte Kanäle
Wer seinen WhatsApp-Account mit Facebook oder Instagram verknüpft, kann zusätzlich auf Basis dortiger Interessen personalisierte Werbung sehen. Laut WhatsApp werden keine Telefonnummern verkauft oder weitergegeben, und private Nachrichten bleiben unangetastet.