Wichtiger Lückenschluss

In der Backnanger Innenstadt wird der Hochwasserschutz zwischen der Sulzbacher Brücke und dem Biegelwehr mit Hochdruck vorangetrieben. Die Schutzmauer entlang der Murr soll bis Ende August fertiggestellt werden.

Vom Biegelwehr bis fast zur Sulzbacher Brücke entsteht derzeit in Backnang eine neue und höhere Hochwasserschutzmauer. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Vom Biegelwehr bis fast zur Sulzbacher Brücke entsteht derzeit in Backnang eine neue und höhere Hochwasserschutzmauer. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Der Hochwasserschutz in der Backnanger Innenstadt entlang der Murr wird derzeit im Bereich zwischen der Sulzbacher Brücke und dem Biegelwehr vorangetrieben. Es ist ein wichtiger Lückenschluss und ein großer Meilenstein im Kampf gegen künftige Überflutungen.

In den vergangenen Jahren – speziell nach dem Hochwasser vom 13. Januar 2011 – hat sich viel getan in Sachen Hochwasserschutz. Die Passage entlang der Bleichwiese und vor allem des Annonaygartens wurde gesichert, die Aspacher Brücke neu gebaut und der Durchfluss entscheidend vergrößert, die Flutmauer entlang der Talstraße zwischen Biegelwehr und Aspacher Brücke auf beiden Seiten ertüchtigt oder gar gebaut und auch im Bereich Kaltes Wasser kräftig investiert. Dort wurden nicht nur rechts und links des Murrufers hohe Wände erstellt, es wurde auch ein Pumpwerk gebaut, mit dessen Hilfe es im Falle eines Starkregens keine Probleme in der Kanalisation geben wird.

Nun also gehen die Arbeiten weiter vom Biegelwehr bis zur Sulzbacher Brücke. Linksseitig der Murr existiert schon seit über 25 Jahren eine Flutmauer, die die damals neu erbauten Gebäude im Biegel sichert. Auf der anderen Flussseite wird seit Wochen gearbeitet. Auf die vorhandene Mauer wird mit Betonfertigteilen die bestehende Mauer erhöht. Je nachdem, wie der Unterbau beschaffen ist, wird die Mauer um ein bis eineinhalb Meter höher. Die bestehende Mauer dient dabei als Fundament. Lars Kaltenleitner, der Leiter des Backnanger Tiefbauamts, erklärt: „Auf die flussseitige Ansicht der Mauer wird eine zehn Zentimeter dicke und armierte – in diesem Fall durch eine eingegossene Stahlmatte verstärkte – Betontragschale aufgebracht. Darauf wird dann die etwa drei Zentimeter starke Gestaltungsebene durch Spritzbetonvorsatz hergestellt. Die Wellenstruktur, wie im Unterlauf, wird fortgesetzt.“

Die Arbeiten dauern vermutlich noch bis Ende August. Die Gesamtauftragssumme für die Mauern an der Grabenstraße und Talstraße belaufen sich auf ungefähr 1,2 Millionen Euro. Der Abschnitt zwischen der Sulzbacher Straße und dem Mühlkanal kostet alleine 500000 Euro.

Während es also an der Mauer mit Volldampf weitergeht, wird der Umbau des Biegelwehr zu einer rauen Rampe ein weiteres Mal verschoben. Diese Arbeiten dürfen aus naturschutzrechtlichen Gründen nur im Sommer erledigt werden. Für dieses Jahr hat es mit der Ausschreibung und Vergabe erneut nicht geklappt. Jetzt plant Kaltenleitner mit dem Umbau des Wehrs zur rauen Rampe „voraussichtlich im August 2021“. Etwas früher schon, nämlich im Januar 2021, wird auch mit den Arbeiten am Pumpwerk beim Mühlkanal begonnen.

Wenn auch diese Arbeiten abgeschlossen sind, geht es mit dem Hochwasserschutz im Bereich Obere Walke und im Bereich der Einmündung der Weißach weiter.

Mit dem Abschluss der aktuellen Arbeiten gibt es in der Innenstadt bis zum Tesat-Gelände nur noch eine Schwachstelle, und die liegt auf einem Privatgelände, dessen Eigentümer bislang die Mitarbeit verweigert. In einer Pressemitteilung der Stadt heißt es hierzu: „Derzeit wird gutachterlich untersucht, welche baulichen Anforderungen an den Hochwasserschutz in diesem Bereich zu stellen sind.“

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Erstellt:
23. Juni 2020, 06:00 Uhr

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