Straßensperrung in New York
Wie das Telefonat zwischen Trump und Macron wohl ablief
Bei der UN-Vollversammlung muss Frankreichs Präsident Macron warten – die Straßen sind für US-Präsident Trump gesperrt. Zeit für ein Telefonat zwischen den beiden Staatschefs.

© Getty Images via AFP
Am Ende hat es Frankreichs Präsident Emmanuel Macron doch noch ans Ziel geschafft.
Von Sascha Maier
Kuriose Szenen um die UN-Vollversammlung in New York: Der Rückweg ins französische Generalkonsulat hat sich für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Dienstag verzögert, eine Straßensperre war der Grund: Die für US-Präsident Donald Trump.
Videos im Netz zeigen einen sichtlich irritierten Macron, der warten muss, bis der Trump-Tross vorbeigezogen ist. Polizisten hindern Macron daran, zu passieren. „So lange er nicht zu sehen ist, können Sie uns doch rüberlassen“, versuchte Frankreichs Staatspräsident sein Glück – vergeblich.
French President Emmanuel Macron called President Trump after being blocked from crossing a New York street due to a VIP motorcade, the AP reported. Macron told police he was attempting to walk to France’s diplomatic mission following his speech at the United Nations. pic.twitter.com/j7B4fAYF8e — The Wall Street Journal (@WSJ) September 23, 2025
Ebenfalls auf den Videos zu sehen: Wie Macron telefoniert. Wie sein Umfeld später bestätigte, hatte Macron tatsächlich Trump am anderen Ende der Leitung. „Wie geht“s dir? Rate, was los ist. Ich muss hier auf der Straße warten, weil deinetwegen alles abgesperrt ist“, sagte Macron wohl tatsächlich zu Trump.
Der US-Präsident, für Machtspielchen mit anderen Staatsoberhäuptern und Regierungschefs bekannt, – man denke nur daran, wie er und sein Vize JD Vance einst Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus mitgespielt hatten –, zeigte sich offenbar unbeeindruckt. Macron musste zu Fuß einen Umweg nehmen. Medienberichte sprechen davon, dass er etwa eine halbe Stunde unterwegs war.
Telefonat drehte sich wohl um Palästina
Laut der französischen Presseagentur AFP nutzte Macron die Gelegenheit, Trump an der Strippe zu haben, um mit ihm über die Anerkennung Frankreichs des Staates Palästina zu sprechen. Eine Entscheidung, die Trump, der als enger Verbündeter von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gilt, scharf kritisiert hatte. Der Ausgang des Gesprächs, ob sich die beiden während des Gesprächs in Fragen des Nahostkonflikts annähern konnten, ist nicht bekannt. Berichten zufolge hätte Macrons Umfeld den Anruf aber als „sehr warmherzig und freundschaftlich“ beschrieben.
Dokumentiert dagegen ist, dass Macron nach dem Gespräch mit Passanten für ein Selfie zur Verfügung stand. Insofern dürfte Frankreichs Präsident den Umweg aufgrund des Trump-Konvois vielleicht doch noch ganz sinnvoll genutzt haben.