BDA-Chef fordert Praxisgebühr zurück
Wie hoch könnte sie ausfallen?
Der Chef des BDA fordert die Wiedereinführung einer Praxisgebühr bei jedem Arztbesuch. Doch wie hoch könnte diese neue „Kontaktgebühr“ ausfallen?

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Die Debatte um die Praxisgebühr ist heikel.
Von Redaktion
Die Debatte um die Wiedereinführung einer Praxisgebühr in Deutschland gewinnt wieder an Fahrt. Der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Steffen Kampeter hat vorgeschlagen, bei jedem Arztbesuch eine sogenannte „Kontaktgebühr“ zu erheben, um das „Ärzte-Hopping“ einzudämmen und die steigenden Kosten im Gesundheitssystem besser zu kontrollieren. Während die Idee an sich kontrovers diskutiert wird, stellt sich für viele eine zentrale Frage: Wie hoch könnte diese Gebühr sein?
Praxisgebühr betrug einst 10 Euro
Um die Höhe der neuen Gebühr besser einschätzen zu können, lohnt ein Blick zurück. Von 2004 bis 2012 existierte in Deutschland bereits eine Praxisgebühr, die pro Quartal zehn Euro betrug. Diese wurde beim ersten Arztbesuch im Quartal fällig und sollte als Steuerungsinstrument dienen, um Patienten von unnötigen Arztbesuchen abzuhalten. Allerdings war die Gebühr nur einmal pro Quartal zu zahlen, unabhängig von der Anzahl der Arztbesuche. Wegen anhaltender Kritik und Zweifel an der Wirksamkeit wurde sie 2013 abgeschafft.
Aktueller Vorschlag: Gebühr bei jedem Arztbesuch
Im Gegensatz zur früheren Praxisgebühr soll die neue „Kontaktgebühr“ bei jedem einzelnen Arztbesuch anfallen. Das bedeutet: Wer mehrere Termine benötigt, zahlt dementsprechend mehrfach – ein wesentlicher Unterschied, der die Höhe der Gebühr besonders wichtig macht, um Patienten nicht zu überfordern.
Wie hoch soll die Gebühr laut BDA sein?
Bislang hat die BDA keine konkrete Summe für die Höhe der Kontaktgebühr genannt. Der BDA-Geschäftsführer Steffen Kampeter erklärte lediglich, die Gebühr müsse so bemessen sein, dass sie Verhaltensänderungen bei den Patienten bewirkt und unnötige Arztbesuche reduziert. Es gehe dabei nicht vorrangig um Einkünfte, sondern um eine effizientere Steuerung der Arztbesuche.
Kritiker warnen jedoch, dass eine zu hohe Gebühr sozial schwächere und chronisch kranke Menschen stark belasten könnte. Eine zu niedrige Gebühr würde hingegen keinen Effekt auf das Patientenverhalten haben und damit ihr Ziel verfehlen.