Stromrechnung
Wie setzt sich der Strompreis zusammen?
Fast 40 Cent pro Kilowattstunde: Der Strompreis für Haushalte bleibt auch 2025 hoch, obwohl die Beschaffungskosten gesunken sind. Ein Blick auf die Zusammensetzung zeigt: Es sind vor allem Netzentgelte, Steuern und Umlagen, die den Strom teuer machen.

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Erfahren Sie, welche Anteile Strombeschaffung, Netzentgelte, Steuern und Abgaben ausmachen & was eine Stromsteuersenkung für Haushalte bringen könnte.
Von Matthias Kemter
Die Parteispitzen von Union und SPD konnten sich im Koalitionsausschuss zunächst nicht auf eine weitergehende Senkung der Stromsteuer verständigen. Bislang ist eine solche Maßnahme nur für Unternehmen geplant, obwohl der Koalitionsvertrag ursprünglich eine Entlastung „für alle“ vorsah. Mit rund 40 Cent pro Kilowattstunde zählt der Strompreis in Deutschland weiterhin zu den höchsten in Europa. Doch wie genau setzt sich der Strompreis zusammen?
Strompreis-Zusammensetzung 2025 im Überblick
Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ergibt sich der durchschnittliche Strompreis für einen Drei-Personen-Haushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch wie folgt:
Die tatsächlichen Preise variieren je nach Region, Vertrag und Anbieter deutlich. Insbesondere Neukundenverträge sind oft günstiger als Altverträge.
Größter Kostenblock - Beschaffung und Vertrieb
Mit 16 Cent pro Kilowattstunde bleibt die reine Beschaffung, also die Erzeugung sowie der Handel mit Strom, zusammen mit dem Vertrieb der größte Einzelposten. Auch wenn dieser Anteil seit dem Rekordjahr 2023 (damals 25,08 ct/kWh) deutlich gesunken ist. Im Vergleich zu den Jahren vor der Energiekrise liegt er aber immer noch doppelt so hoch.
Zweitgrößter Posten - Netzentgelte
Die Netzentgelte betragen 2025 rund 11 Cent/kWh. Sie decken die Nutzung und den Ausbau der Stromnetze ab, inklusive Zählung und Abrechnung. Wegen der Energiewende und dem Ausbau der Stromtrassen sind sie in den letzten Jahren gestiegen und werden laut Regierung auch in Zukunft weiter zulegen. Ein Vorschlag zur Deckelung der Netzentgelte durch staatliche Zuschüsse (ca. 6,5 Mrd. Euro) wird aktuell in Berlin diskutiert.
Steuern, Abgaben & Umlagen - fast ein Drittel des Preises
Obwohl die EEG-Umlage seit 2022 wegfällt, machen staatlich festgelegte Abgaben weiter einen erheblichen Anteil aus. 2025 summieren sie sich auf etwa 12,4 Cent/kWh, also rund 31 % des Gesamtpreises. Besonders ins Gewicht fallen:
- Mehrwertsteuer: 6,3 ct/kWh (16 % vom Nettopreis)
- Stromsteuer: 2,1 ct/kWh
- Konzessionsabgabe: 1,7 ct/kWh
- §19 StromNEV-Umlage: 1,6 ct/kWh (mehr als doppelt so hoch wie 2024)
Diese Abgaben sind politisch steuerbar. Hier setzt auch die aktuelle Debatte um die Senkung der Stromsteuer an. Ein vollständiger Wegfall würde den Preis um ca. 2 Cent pro kWh senken, also nur etwa 5 %.