Wieder Klima-Demos mit Fridays for Future

dpa/lsw Stuttgart. Fridays for Future geht wieder auf die Straße - trotz Corona: Am heutigen Freitag sind landesweite Proteste geplant. Die Klimakrise warte nicht, bis die Pandemie vorbei ist, begründen die Aktivisten die Demonstrationen. Mit ihren Erwartungen halten sie sich aber zurück.

Eine Protestaktion der Bewegung „Fridays for Future“ in Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Eine Protestaktion der Bewegung „Fridays for Future“ in Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Nach der längeren Demonstrationspause rechnet die Bewegung Fridays for Future bei ihren landesweiten Klimaprotesten am Freitag in Baden-Württemberg nur mit einem Bruchteil der Teilnehmerzahlen des vergangenen Jahres. „In der aktuellen Situation wäre es für uns schon ein Erfolg, wenn nur ein Fünftel derjenigen auf die Straße kommt, die vor der Corona-Pandemie demonstriert haben“, sagte die Stuttgarter Aktivistin Nisha Toussaint-Teachout der Deutschen Presse-Agentur. „Das war im vergangenen Jahr einfach eine andere Situation. Aber es wird Zeit, dass wir das Thema wieder auf der Tagesordnung platzieren.“

Geplant sind laut Fridays for Future mehr als 50 Veranstaltungen zwischen Mannheim und Konstanz, Freiburg und Ulm. Allein in Stuttgart hofft die Bewegung auf mehrere Tausend Teilnehmer. Bundesweit gehen die Klima-Protestler am Freitag an insgesamt rund 400 Orten auf die Straße.

„Bei der Klimakrise sind wir alle Risikogruppe“, warnte Toussaint-Teachout. Sie haben kein Verständnis mehr dafür, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimakrise so wenig Beachtung fänden. „Bei Corona hören wir auf die Wissenschaft. Bei der Klimakrise tun wir das nicht und das ist für mich schwer nachzuvollziehen.“

Wegen der weltweiten Pandemie hatten die Aktionen der Bewegung zuletzt überwiegend im Internet stattgefunden. Im vergangenen Jahr hatten die Klimaschützern regelmäßig Tausende vor allem junge Menschen zu Demonstrationszügen durch die Städte motiviert.

Im Alter von 15 Jahren hatte sich die Schwedin Greta Thunberg im August 2018 vor das Parlament in Stockholm gesetzt, um die Politiker ihres Landes zu einem stärkeren Einsatz für den Klimaschutz aufzufordern. Daraus ist die Fridays-for-Future-Bewegung entstanden. An den Klimaprotesten beteiligen sich vor allem Schüler und Studenten, zunehmend auch Wissenschaftler und andere Erwachsene.

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Erstellt:
25. September 2020, 00:21 Uhr

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