Weiße Weihnachten?
Winterwetter 2025/26 – das sagen die Bauernregeln
Sturm, Schnee oder doch milde Temperaturen? Die Karolus-Bauernregel zum 4. November soll verraten, was uns erwartet. Kein gutes Zeichen: Es hängt noch Laub an den Bäumen.
© Touristik Bad Wildbad
Wann schneit es auf dem Sommerberg in Bad Wildbad? (Archiv)
Von mic/red
Die Wettervorhersage bleibt trotz modernster Technik und wissenschaftlicher Methoden eine Herausforderung. Doch während Meteorologen mit komplexen Modellen arbeiten, vertrauen viele Menschen seit Jahrhunderten auf einfache Bauernregeln, um einen Blick in die Zukunft zu werfen - besonders wenn es um die Vorhersage des Winterwetters geht.
„Wenn’s an Karolus stürmt und schneit, lege deinen Pelz bereit“
Eine dieser traditionellen Weisheiten dreht sich um den 4. November, den Tag des Heiligen Karl Borromäus: „Wenn’s an Karolus stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit und heiz dem Ofen wacker ein – bald zieht die Kälte bei dir ein.“ Diese Bauernregel besagt also, dass das Wetter am Karolus-Tag Hinweise auf den kommenden Winter geben soll.
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Karolustag am 4. November sehr mild – aber windig
Doch was sagt uns der diesjährige 4. November 2025? Die Wetterdaten zeigen ein überraschend mildes Bild für einen Herbsttag: In weiten Teilen Deutschlands wurden zweistellige Temperaturen gemessen, die eher an Frühling als an den nahenden Winter erinnerten. Spitzenreiter war Müllheim im Markgräflerland mit 18,1 Grad. Auch am Frankfurter Flughafen wurden angenehme 16,2 Grad verzeichnet, in Kiel immerhin noch 14,9 Grad.
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Lediglich in den Höhenlagen blieben die Temperaturen einstellig. Die Zugspitze als Deutschlands höchster Berg bildete mit maximal 3,9 Grad und einer Schneedecke von 45 Zentimetern die Ausnahme. Ansonsten war von winterlichem Wetter weit und breit keine Spur.
Windige Wintervorzeichen
Interessant war jedoch die Windsituation: Der Brocken im Harz verzeichnete Böen von bis zu 75 km/h, was nach Definition des Deutschen Wetterdienstes bereits als Sturm gilt. Auch in Städten wie Düsseldorf (50 km/h) und Neubrandenburg (43 km/h) war es durchaus windig. Ab 40 km/h spricht der DWD von starkem Wind, bei dem Äste schwanken und Regenschirme kaum zu halten sind.
Mildes Winterwetter 2025/2026?
Was bedeutet das nun für den kommenden Winter? Folgt man der Bauernregel, könnte der milde 4. November auf einen eher gemäßigten Winter hindeuten. Allerdings kühlt sich das Wetter allmählich ab: Der DWD prognostiziert für die zweite Novemberwoche trübe Verhältnisse mit Nebel und Temperaturen zwischen 6 und 13 Grad, im Süden sogar nur um die 5 Grad.
„Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein“
Eine weitere Bauernregel gibt zusätzlichen Grund zur Sorge: „Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.“ Und tatsächlich: Wer derzeit durch Parks und Wälder spaziert, kann beobachten, dass einige Bäume ihr Laub noch nicht vollständig abgeworfen haben.
Die milden Temperaturen haben dazu geführt, dass die Blätter teilweise länger als gewöhnlich an den Zweigen haften. Nach dieser volkstümlichen Wetterregel könnte uns also ein besonders langanhaltender Winter bevorstehen. Experten erklären dieses Phänomen damit, dass ein langer, milder Herbst oft von einer verlängerten Kälteperiode im Winter ausgeglichen wird – die Natur sucht stets nach einem Gleichgewicht.
Schnee im Dezember und weiße Weihnachten?
Langfristprognosen bis Mitte Dezember zeigen einen kontinuierlichen Temperaturrückgang. Besonders im Süden Deutschlands könnten die Werte Mitte Dezember in den Minusbereich rutschen, mit ersten Schneefällen ab Anfang Dezember. Auch für den Norden, Osten und Westen werden ab Mitte November nur noch einstellige Plusgrade erwartet, begleitet von Nachtfrost.
Wie so oft bei Bauernregeln steckt vielleicht ein Körnchen Wahrheit in der alten Weisheit - auch wenn moderne Meteorologen sicher mehr Faktoren in ihre Berechnungen einbeziehen als nur einen einzelnen Tag im November. Die endgültige Bewertung der Treffsicherheit dieser Wetterregeln wird erst möglich sein, wenn der Winter tatsächlich da ist.
