US-Zinsentscheid Oktober 2025

Wird die FED erneut die Zinsen senken?

Die Erwartungen an die nächste Fed-Sitzung sind hoch, doch widersprüchliche Signale sorgen für Unsicherheit. Zwischen Marktoptimismus und warnenden Stimmen der Notenbank. Der Überblick vor dem Zinsentscheid.

Die Märkte erwarten für Ende Oktober 2025 eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank FED. Doch Fed-Offizielle zeigen sich zurückhaltend. Welche Signale jetzt entscheidend sind.

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Die Märkte erwarten für Ende Oktober 2025 eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank FED. Doch Fed-Offizielle zeigen sich zurückhaltend. Welche Signale jetzt entscheidend sind.

Von Matthias Kemter

Vom 28 bis 29. Oktober 2025 trifft die US-Notenbank Federal Reserve (FED) ihre nächste geldpolitische Entscheidung. Schon jetzt spekulieren Anleger weltweit, od die FED erneut die Zinsen senken wird. Der Markt erwatet eine weitere Lockerung, doch die Notenbank selbst sendet gemischte Signale.

Märkte erwarten klare Zinssenkung

Der Druck auf die Fed wächst. Neue Zahlen des Lohnabrechnungsdienstleisters ADP zeigten im September eine deutlich schwächere Beschäftigungsentwicklung als erwartet. Da der Arbeitsmarkt als Frühindikator gilt, rechnen Investoren fest mit einer weiteren Zinssenkung. Laut Daten vom CME-Futures-Markt liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung Ende Oktober aktuell bei fast 100 Prozent. Auch Bitcoin reagierte bereits: Der Kurs sprang über die Marke von 119.000 US-Dollar. Zinssenkungen gelten in der Regel als positiv für riskantere Anlageklassen wie Kryptowährungen und Aktien, weil sie den Dollar schwächen und Kapital günstiger machen. Schon im vergangenen Monat hatte die Fed erstmals in diesem Jahr die Zinsen gesenkt.

Fed-Offizielle bleiben vorsichtig

Trotz der klaren Markterwartungen warnt die US-Notenbank vor voreiligen Schlüssen. Mehrere regionale Fed-Präsidenten, darunter Alberto Musalem (St. Louis) und Beth Hammack (Cleveland), mahnen zur Vorsicht. Grund: Die Inflation bleibt hartnäckig über dem 2-Prozent-Ziel. Der Kernpreisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg im August um 2,9 Prozent im Jahresvergleich. Damit liegt er deutlich über dem Zielwert und bereitet den Währungshütern Sorge. Auch Fed-Chef Jerome Powell dämpfte zuletzt Erwartungen. Zwar sehe er Spielraum für weitere Schritte, doch zu schnelle Zinssenkungen könnten die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik gefährden.

Shutdown erschwert Entscheidungsgrundlage

Erschwerend kommt hinzu, dass der US-Regierungsshutdown die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten blockiert. So fällt der offizielle Arbeitsmarktbericht aus, der für die Zinsentscheidung eine wichtige Grundlage wäre. Analysten warnen, dass die Fed ohne verlässliche Daten möglicherweise auf Basis eines unvollständigen Bildes entscheiden muss.

Folgen für Anleger und Wirtschaft

Die Unsicherheit zwischen Markt und Zentralbank birgt Risiken. Sollten die Notenbanker Ende Oktober keine weitere Zinssenkung beschließen, drohen kurzfristige Turbulenzen an Aktien-, Anleihe- und Devisenmärkten. Für Verbraucher und Unternehmen geht es dabei um mehr als Börsenbewegungen. Zinssenkungen beeinflussen direkt Kreditzinsen, Investitionen und Konsum. Zudem bleibt die Frage, ob die US-Wirtschaft tatsächlich so schwach ist, dass sie wiederholte Zinssenkungen rechtfertigt. Bislang zeigt sich die Konjunktur robust, was Zweifel am geldpolitischen Kurs verstärkt.

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Erstellt:
2. Oktober 2025, 10:52 Uhr

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