Tödlich verunglückte Biathletin
Wird Laura Dahlmeiers Leichnam entgegen ihrem Wunsch nun doch geborgen?
Laura Dahlmeiers Wunsch war eindeutig: Im Falle eines Bergunglücks soll niemand sein Leben riskieren, um ihren Leichnam zu bergen. Nun ist wohl dennoch ein Bergungsteam auf dem Weg.

© IMAGO/Sven Simon
Laura Dahlmeier verunglückte am 28. Juli beim Bergsteigen in Pakistan tödlich. (Archivfoto)
Von Sebastian Winter
Jetzt also doch? Knapp zwei Monate nach dem tödlichen Unglück von Laura Dahlmeier beim Bergsteigen in Pakistan soll ihr Leichnam offenbar geborgen werden.
Das geht zumindest aus einem am Sonntag veröffentlichten Instagram-Post des pakistanischen Bergführers Kaleem Shani hervor. „Eine Rettungsaktion zur Bergung der Leiche von Laura Dahlmeier ist im Gange“, schreibt er darin auf Englisch.
Shani arbeitet bei der Organisation „Shipton Trek & Tours“, die Dahlmeiers Tour organisierte. Eine Bestätigung seitens des Managements von Laura Dahlmeier gibt es bislang nicht.
Laura Dahlmeier: Tödliches Unglück am Laila Peak am 28. Juli
Die zweifache Biathlon-Olympiasiegerin und siebenmalige Weltmeisterin war am 28. Juli mit einer Seilpartnerin am Laila Peak im Karakorum-Gebirge unterwegs gewesen, als sie auf einer Höhe von 5.700 Metern von einem Steinschlag getroffen wurde.
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Nachdem erste Rettungsversuche erfolglos geblieben waren und bei einem Überflug mit einem Rettungshubschrauber keine Lebenszeichen erkennbar waren, wurde Dahlmeier zwei Tage später für tot erklärt. Sie wurde 31 Jahre alt.
Nach den Schilderungen ihrer Seilpartnerin war davon auszugehen, dass Dahlmeier sofort tot war.
Laura Dahlmeier wollte nicht, dass ihr Leichnam geborgen wird
Ihr Management erklärte daraufhin: „Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen.“
Weiter hieß es: „Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. Dies ist auch im Sinne der Angehörigen, die außerdem ausdrücklich darum bitten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren.“
Ein Sprecher der für eine Bergung zuständigen Provinzregierung Gilgit-Baltisten teilte daraufhin mit, dass die Behörden den ausdrücklichen Wunsch der gebürtigen Garmisch-Partenkirchenerin respektieren.
Angehörige und Behörden hielten sich Bergung offen
Auch das Management der Sportlerin erklärte damals, dass Dahlmeiers Leichnam aufgrund der zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden Gefahren am Laila Peak in Abstimmung mit dem Alpine Club of Pakistan vorerst nicht geborgen wird.
Allerdings hieß es seitens des Managements auch: „Die Angehörigen werden im Austausch mit den Behörden vor Ort die Situation am Laila Peak beobachten und halten es sich offen, eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen.“