Bundestagswahl 2025

Wird Merz Kanzlerkandidat? Warum das Olaf Scholz „ganz recht“ wäre

Kommentar: Des Kanzlers Selbstbewusstsein Olaf Scholz hat gesagt, Friedrich Merz wäre ihm als Kanzlerkandidat „ganz recht“. Dem liegt eine Analyse zugrunde, die auch in der Union viele teilen. In einem sollte sich Scholz aber nicht täuschen, kommentiert unser Korrespondent Tobias Peter.

Olaf Scholz gibt sich betont entspannt mit Blick auf seinen möglichen Konkurrenten Friedrich Merz.Olaf Scholz gibt sich betont entspannt mit Blick auf seinen möglichen Konkurrenten Friedrich Merz.

© dpa/Kay Nietfeld

Olaf Scholz gibt sich betont entspannt mit Blick auf seinen möglichen Konkurrenten Friedrich Merz.Olaf Scholz gibt sich betont entspannt mit Blick auf seinen möglichen Konkurrenten Friedrich Merz.

Von Tobias Peter

Berlin - Ein Satz gilt für Olaf Scholz mit Sicherheit: Wer Selbstbewusstsein beim Kanzler bestellt, bekommt es auch. Er halte, so hat Scholz nun gesagt, einen Unionskanzlerkandidaten Friedrich Merz für sehr wahrscheinlich. Und das, fügte der Kanzler hinzu, wäre ihm auch „ganz recht“. Man kann Scholz’ Chuzpe in dieser Frage mit Recht erstaunlich finden – jedenfalls gemessen daran, dass die Union unter Merz’ Führung stabil bei 30 Prozent liegt und die SPD derzeit nicht viel mehr als die Hälfte schafft. Einerseits.

Andererseits ist die Analyse des Kanzlers, dass Merz für die Union ein Kandidat mit Risiken ist, eine, die unter der Hand auch von vielen in der Union geteilt wird. Hält die Phase staatsmännischen Auftretens, die Merz auf dem CDU-Parteitag eingeläutet hat, bis zur Bundestagswahl an? Oder wird der Unionsfraktionschef bald wieder zum Opfer des eigenen Temperaments? Merz fehlt es zudem an jeder Regierungserfahrung.

Scholz, der schon einmal die Erfahrung gemacht hat, nach Fehlern der anderen unerwartet an allen vorbeizuziehen, sollte sich aber über eines nicht täuschen: Beim letzten Mal ist es ihm gelungen, dass die Menschen in ihm den Kandidaten gesehen haben, der der Langzeitkanzlerin Angela Merkel am ähnlichsten war. Jetzt gilt: Der Frust in der Bevölkerung über den ständigen Streit in der Ampel sitzt tief. Vor dem Hochmut sollte ohnehin erst mal der Haushalt 2025 stehen. Damit hat Scholz genug zu tun.

Berlin - Ein Satz gilt für Olaf Scholz mit Sicherheit: Berlin - Wer Selbstbewusstsein bei ihm bestellt, bekommt es auch. Ihm wäre ein Gegenkandidat Friedrich Merz „ganz recht“, hat der Kanzler nun gesagt. Man kann Scholz’ Chuzpe mit Recht erstaunlich finden – jedenfalls gemessen daran, dass die Union unter Merz’ Führung stabil bei 30 Prozent liegt und die SPD derzeit nicht viel mehr als die Hälfte schafft. Einerseits.

Andererseits ist die Analyse des Kanzlers, dass Merz für die Union ein Kandidat mit Risiken ist, eine, die unter der Hand auch von vielen in der Union geteilt wird. Hält die Phase staatsmännischen Auftretens, die Merz auf dem CDU-Parteitag eingeläutet hat, bis zur Bundestagswahl an? Oder wird der Unionsfraktionschef bald wieder zum Opfer des eigenen Temperaments? Merz fehlt es zudem an jeder Regierungserfahrung.

Scholz, der schon einmal die Erfahrung gemacht hat, nach Fehlern der anderen unerwartet an allen vorbeizuziehen, sollte sich aber über eines nicht täuschen: Der Frust in der Bevölkerung über den ständigen Streit in der Ampel sitzt tief. Vor dem Hochmut sollte ohnehin erst mal der Haushalt 2025 stehen. Damit hat Scholz genug zu tun.

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Erstellt:
12. Mai 2024, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
13. Mai 2024, 22:00 Uhr

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