Witwer von Anschlagsopfer aus Belgien erhält Konzilspreis

dpa Konstanz. Für seinen Einsatz für ein tolerantes Miteinander in Europa ist der Belgier Mohamed El Bachiri am Montag mit dem Konstanzer Konzilspreis ausgezeichnet worden. Der 39-Jährige hatte im März 2016 bei Anschlägen in Brüssel seine Frau verloren - und als Reaktion darauf im Fernsehen ein Plädoyer für Menschlichkeit und Liebe gehalten. 2017 veröffentlichte der Belgier mit marokkanischen Wurzeln auch ein Buch mit dem Titel „Mein Dschihad der Liebe“, in dem er den Verlust seiner Frau verarbeitet, den Umgang seiner Söhne damit beschreibt und zu Liebe und Menschlichkeit aufruft.

Herman Van Rompuy (l-r), Ex-Premierminister von Belgien, Mohamed El Bachiri und Uli Burchardt. Foto: Felix Kästle/dpa

Herman Van Rompuy (l-r), Ex-Premierminister von Belgien, Mohamed El Bachiri und Uli Burchardt. Foto: Felix Kästle/dpa

„Mohamed El Bachiri widerlegt mit seinen Worten und seinem Leben alle Stereotypen über Migration. Er verkörpert Würde, Toleranz und Vergebung. Er ist das, was wir sein wollen“, sagte der Laudator Herman Van Rompuy bei der Verleihung im Konstanzer Konzil. Der ehemalige Präsident des Europäischen Rates hatte El Bachiri als Preisträger vorgeschlagen.

Der mit 10 000 Euro dotierte Konstanzer Konzilspreis für Europäische Begegnungen und Dialog wird alle zwei Jahre verliehen. Ein Pate, der in der europäischen Öffentlichkeit steht, schlägt jeweils einen Preisträger vor. Bisherige Paten waren der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg (2015) und Reinhard Kardinal Marx (2017).

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Erstellt:
4. November 2019, 21:01 Uhr

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