Hitze, Flammen, Klimawandel
Wo brennt es in Südeuropa?
Nach mehrtägigem Kampf gegen die Flammen konnten in Griechenland die meisten Brände vollständig gelöscht werden. Entwarnung bedeutet das aber nicht.

© Imago/Anadolu Agency
Der Waldbrand bei Krioneri nahe Athen hat nur verkohlte Landschaft hinterlassen.
Von Markus Brauer/dpa
Die schweren Brände, die am Wochenende in Griechenland gewütet haben, sind inzwischen unter Kontrolle gebracht oder vollständig gelöscht worden. Lediglich in einem dünn besiedelten Gebiet im Nordwesten des Landes kämpfte die Feuerwehr am Montag noch gegen die Flammen, wie der Sender ERTNews berichtet.
Emergencia en la provincia de #Bursa en #Turquía , incendios forestales fuera de control han rodeado las viviendas, creando escenas caóticas y sumiendo a la ciudad en estado de emergencia.*Las temperaturas han alcanzado los 122°F (50°C)* Vía BDT pic.twitter.com/aK6zKwEalk — PONCE NOTICIAS DE ÚLTIMA HORA (@PONCENOTICIAS) July 27, 2025
Griechenland: Großbrände auf mehreren Inseln und bei Athen
In den vergangenen drei Tagen waren im Norden Athens sowie auf den Inseln Kreta, Euböa und Kythira und auf der Halbinsel Peloponnes mehrere große Brände ausgebrochen. Dutzende Menschen mussten mit Atemwegsbeschwerden in Krankenhäuser gebracht werden, zahlreiche Ortschaften wurden evakuiert. Nutz- und Wildtiere verendeten, Häuser wurden zerstört. Touristische Anlagen blieben nach bisherigen Erkenntnissen verschont.
Zivilschutz und Feuerwehr warnen jedoch, dass die Brandgefahr in den kommenden Tagen hoch bleibt. Die aktuell anhaltende Trockenheit und starker Wind können selbst kleine Feuer rasch zu Großbränden werden lassen.
Brände toben auch in Bulgarien
Im Nachbarland Bulgarien kämpfen Feuerwehrleute, Förster und freiwillige Helfer mit Wald- und Buschbränden in entlegenen Gegenden und Orten vor allem im Süden. 300 Hektar Wald sowie meist unbewohnte Häuser brannten im Südwesten des Landes aus, wie das Staatsradio berichtete. Dorfbewohner wurden in Sicherheit gebracht. Die Regierung ersuchte die Europäische Union um Hilfe bei den Löscharbeiten.
Die Lage in dem Balkanland entspannte sich am Montag nach Angaben des Innenministeriums ein wenig. In dem Gebiet um Lessowo nahe der Grenze zur Türkei gehen Löscharbeiten weiter. Dort brennt es auf einer Fläche von 1600 Hektar mit Büschen und Trockengras. Die Badeorte an der Schwarzmeerküste waren von den Bränden nicht betroffen.
Türkei: Waldbrände bei Bursa nicht unter Kontrolle
In der türkischen Provinz Bursa sind drei Menschen bei Waldbrand-Löscharbeiten getötet worden. Ein mit Wasser befüllter Tanker sei auf dem Weg zu einem Einsatz in einen Graben gestürzt, schreibt die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Der Fahrer sei noch vor Ort gestorben, zwei weitere Insassen seien verletzt in Krankenhäuser gebracht worden und dort gestorben.
Die Brände in Bursa seien weiterhin nicht unter Kontrolle und würden immer wieder durch starken Wind angetrieben, berichtet der Staatssender TRT. Auch in der zu 65 Prozent mit Wäldern bedeckten Provinz Karabük sowie im südöstlichen Kahramanmaras seien weiter Helfer im Einsatz, um Feuer einzuhegen.
Erst vergangene Woche waren zehn Menschen bei Löscharbeiten in der zentralanatolischen Provinz Eskisehir getötet worden – fünf davon Waldarbeiter, fünf vom Katastrophenschutz. Die Brände und die vielen Toten haben in der Türkei scharfe Kritik an der Regierung auf den Plan gerufen. Ihr wird vorgeworfen, schlecht auf die Brände vorbereitet gewesen zu sein und nicht effektiv gegen sie ankämpfen zu können.
Laut türkischem Kommunikationsdirektorat verfügt das Land unter anderem über 27 Löschflugzeuge und 105 Löschhubschrauber. Das Direktorat verweist zudem auf Umweltbedingungen wie steigende Temperaturen, sinkende Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeiten, welche die Geschwindigkeit und Intensität der Brandausbreitung verstärkten.