Geldanlage

Wo und wie kann man Gold kaufen?

Gold gilt seit Jahrhunderten als Wertspeicher und wird besonders in Krisenzeiten nachgefragt. Dennoch ist das Edelmetall keine risikolose Anlage. Wer investieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten.

Gold kann zum Beispiel als Barren oder Münzen gekauft werden.

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Gold kann zum Beispiel als Barren oder Münzen gekauft werden.

Von Lukas Böhl

Die klassische Form ist der Kauf von Goldbarren oder Anlagemünzen wie Krügerrand, Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker. Sie lassen sich bei spezialisierten Edelmetallhändlern, Banken oder über Online-Shops erwerben. Auch manche Reisebanken oder Sparkassen bieten Goldprodukte an. Laut Stiftung Warentest sind die Aufpreise und Konditionen je nach Anbieter sehr unterschiedlich.

Käufer zahlen immer einen Aufschlag auf den aktuellen Börsenkurs. Je kleiner die Einheit, desto höher fällt dieser aus. Ein 1-Gramm-Barren ist im Verhältnis teurer als eine Unze (31,1 Gramm). Hinzu kommen Versandkosten sowie Gebühren für sichere Aufbewahrung. Wer Gold zuhause lagern will, benötigt sinnvollerweise einen hochwertigen Tresor oder alternativ ein Bankschließfach.

Wertpapiere: Gold-ETC

Eine Alternative sind börsengehandelte Wertpapiere, sogenannte Gold-ETC (Exchange Traded Commodities). Sie bilden den Goldpreis ab, sind flexibel handelbar und im Vergleich zum physischen Besitz meist günstiger. Viele dieser Produkte sind mit physischem Gold hinterlegt, sodass Anleger Anspruch auf eine Auslieferung haben können.

Erhältlich sind sie über Banken und Online-Broker, bei denen ein Wertpapierdepot eingerichtet wird. Finanztip und Stiftung Warentest haben dazu Vergleichsübersichten veröffentlicht. Steuerlich gibt es Unterschiede: Während physisches Anlagegold nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei veräußert werden kann, fällt bei ETC in der Regel Abgeltungssteuer an.

Goldsparpläne

Manche Anbieter werben mit Goldsparplänen, bei denen regelmäßig kleinere Beträge investiert werden. Diese werden sowohl von spezialisierten Edelmetallhändlern als auch von Finanzdienstleistern angeboten. Verbraucherzentralen sowie Finanztip sehen diese Produkte eher kritisch: Oft sind die Kosten hoch, die Auslieferung unsicher und das Insolvenzrisiko des Vertragspartners nicht zu unterschätzen.

Nachhaltiges Gold

Ein wachsendes Thema ist nachhaltiger Goldkauf. Neben Recyclinggold aus Altgold gibt es Fairtrade- und Fairmined-Barren, die unter strengeren sozialen und ökologischen Standards produziert werden. Solche Produkte sind über ausgewählte Händler erhältlich, zunehmend auch online. Stiftung Warentest weist darauf hin, dass diese Varianten teurer sind, aber für Anleger, die Wert auf Ethik und Nachhaltigkeit legen, eine Alternative darstellen.

Weitere indirekte Möglichkeiten

Neben physischem Gold und Wertpapieren können Anleger auch über Goldaktien oder Fonds von Goldminenunternehmen investieren. Diese Produkte sind ebenfalls über Banken und Online-Broker verfügbar. Ihr Kursverlauf hängt jedoch nicht ausschließlich vom Goldpreis ab, sondern auch von der Geschäftsentwicklung der jeweiligen Unternehmen.

Vor- und Nachteile von Gold

Gold kann ein Depot stabilisieren, weil es sich oft gegenläufig zu Aktien oder Anleihen entwickelt. Es eignet sich jedoch in der Regel nur als Beimischung: Fachleute empfehlen, nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des Vermögens in Gold zu investieren. Nachteile sind die hohen Schwankungen, mögliche Währungsrisiken (Handel in US-Dollar), fehlende laufende Erträge sowie Kosten für Lagerung und Handel.

Ob Barren, Münzen, Wertpapiere, nachhaltiges Gold oder Aktien von Goldminen – Anleger haben viele Möglichkeiten, in Gold zu investieren. Stiftung Warentest und Finanztip empfehlen, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und Anbieter zu vergleichen. Klar ist: Gold eignet sich nicht als alleinige Geldanlage, kann aber als Beimischung das Portfolios ergänzen.

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Erstellt:
7. Oktober 2025, 13:46 Uhr

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