Wolfgang Grenke lässt Aufsichtsratsmandat ruhen

dpa Baden-Baden. Der Leasingspezialist Grenke prüft nach den Betrugsvorwürfen der Investorengruppe Viceroy die Integration seines viel kritisierten Franchisesystems in den Konzern. Wolfgang Grenke, Unternehmensgründer und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Konzerns, biete dabei die Übernahme der von der Gesellschaft CTP gehaltenen Beteiligungen an den Franchisegesellschaften an, teilte Grenke am Montag in Baden-Baden mit. Wolfgang Grenke werde dabei wegen möglicher Interessenkonflikte sein Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung solange ruhen lassen, bis diese Vorwürfe ausgeräumt seien, hieß es.

Wolfgang Grenke spricht während eines Interviews. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Wolfgang Grenke spricht während eines Interviews. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Das Franchisesystem nutzt Grenke zur Expansion in neue Märkte. Die Kapitalmehrheit der Unternehmen liegt den Angaben zufolge bislang bei verschiedenen Finanzinvestoren, darunter der CTP Handels- und Beteiligungs GmbH (CTP), deren indirekter Eigentümer seit Februar 2020 Wolfgang Grenke ist. Nach etwa vier bis sechs Jahren erwirbt Grenke die Franchise-Unternehmen. Der Grenke-Konzern erwägt nun, bereits mit Gründung Gesellschafter der Franchise-Unternehmen zu werden.

Viceroy hatte unter anderem das Franchisesystem von Grenke kritisiert und behauptet, ein großer Teil der im Geschäftsbericht aufgeführten finanziellen Mittel existiere nicht. Grenke hat die Vorwürfe zurückgewiesen und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG damit beauftragt, ein Sondergutachten zu erstellen. Dabei gehe es darum, die Substanz des Geschäftes zu belegen und die Vorwürfe endgültig zu widerlegen, hatte Grenke erklärt.

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Erstellt:
21. September 2020, 10:28 Uhr

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