Wonnemonat in diesem Jahr zu kühl

Viel Regen bei unterdurchschnittlichem Sonnenschein im Mai

„Trockener Mai – Wehgeschrei, feuchter Mai bringt Glück herbei“: Glaubt man dieser alten Bauernregel, wird 2019 zu einem echten Glücksjahr. Denn der Wonnemonat brachte überdurchschnittliche Niederschläge und sogar Bodenfrost. Seit 13 Monaten in Folge ist es erstmals wieder zu kühl.

Das gute Wetter Ende des Monats zauberte sogar dem Gras auf einer Wiese zwischen Sechselberg und Fautspach ein Lächeln auf das grüne „Gesicht“. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

Das gute Wetter Ende des Monats zauberte sogar dem Gras auf einer Wiese zwischen Sechselberg und Fautspach ein Lächeln auf das grüne „Gesicht“. Foto: A. Becher

Von Silke Latzel

BACKNANG/GROSSERLACH. Nachdem der Sommer auch in diesem Jahr bereits im April ein Gastspiel gegeben hatte, schlug der Mai dann eine völlig andere Richtung ein. Besonders in der ersten Monatshälfte wehte immer wieder kühle Luft von Nordwesten und Norden heran. Hoher Luftdruck brachte dabei zwar an manchen Tagen sonniges Wetter, aber auch Bodenfrost.

Der letzte Tag im Mai bringt die höchsten Temperaturen

Mit 0,3 Grad Celsius am 5. Mai nur knapp über dem Gefrierpunkt wurde der Frühling bereits zu Monatsbeginn knallhart ausgebremst. T-Shirt-Wetter? Mitnichten. Pullover und Jacken schon jetzt in den Schrank? Lieber nicht. Frost – abgesehen von Bodenfrost an acht Tagen – gab es zwar keinen, doch so richtig warm wurde es lange Zeit auch nicht. Zwar schien an 27 Tagen und insgesamt an 175,2 Stunden die Sonne, doch erst der letzte Tag des Monats brachte dann auch die höchste Temperatur: 22,7 Grad Celsius zeichnete die Messstation am 31. Mai in Großerlach-Mannenweiler auf. Für den Badesee noch nicht warm genug, aber zumindest kamen die Sonnenanbeter am vergangenen Wochenende auf ihre Kosten. Überraschend: Zwar wurden an diesem Tag die höchsten Temperaturen gemessen, die meisten Sonnenstunden gab es allerdings an einem anderen Tag – am 13. Mai schien die Sonne ganze 13,3 Stunden.

Im Durchschnitt zeigte sich das Mai-Wetter allerdings kühler als in den vergangenen Jahren: Der vieljährige Mittelwert liegt bei 11,7 Grad Celsius, die durchschnittliche Temperatur im Mai 2019 bei 10,5 Grad Celsius und somit 1,2 Grad unter dem Durchschnitt – seit März 2018 ist der Mai 2019 somit der erste Monat, in dem es erstmals wieder zu kühl ist.

An insgesamt 18 Tagen regnete es. Damit blieb die nach dem niederschlagsarmen April befürchtete große Trockenheit noch aus – vorerst. Mit 143,9 Millimeter Regen lieferte der Mai in 2019 mehr Niederschlag als sonst, der vieljährige Mittelwert liegt nämlich bei nur 106,1 Millimetern. Der Tag mit der höchsten Niederschlagsmenge war der 21 Mai: 33 Millimeter Regen fielen aus den Wolken – kostbares Wasser, das nach der Hitze des vergangenen Sommers überall dringend benötigt wird.

Von Sturmböen und orkanartigen Böen blieb der Wonnemonat verschont, die höchste Windspitze wurde am 11. Mai mit 47,2 Kilometern pro Stunde erreicht. Auch Gewitter gab es keine, dafür zeichnete die Messstation in Großerlach genau einen Tag mit Schneeregen, Graupel und Hagel auf.

Wonnemonat in diesem Jahr zu kühl

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Erstellt:
4. Juni 2019, 16:00 Uhr

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