Neue Daten der Barmer
Zahl der OPs bei Übergewicht steigt deutlich
In Deutschland werden immer mehr Menschen wegen starken Übergewichts operiert. Seit 2010 ist die Zahl der Eingriffe rasant gestiegen.

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Drei Viertel der Operierten müssen nach ihrem Magen-Eingriff erneut ins Krankenhaus. Dies ist durchschnittlich sechs Mal der Fall, bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von neun Tagen. Häufiger Grund für eine erneute Operation ist demnach die Entfernung überschüssiger Haut.
Von Markus Brauer/AFP
Krankhafte Fettleibigkeit wird in Deutschland deutlich häufiger operiert als noch vor einigen Jahren. Während die Zahl solcher Eingriffe im Jahr 2010 bundesweit noch bei rund 5000 lag, waren es 2023 mit etwa 26.300 mehr als fünfmal so viele, wie die Krankenkasse Barmer mitteilte.
Die drei wichtigsten Methoden der Magen-POs
Die Zahlen gehen aus dem Krankenhausreport 2025 hervor, für den die Daten der Krankenkasse auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet werden.
- Bei etwa 15.900 Adipositas-Operationen und damit bei den meisten Patienten wurde im Jahr 2023 die Methode des Schlauchmagens angewandt. Dabei wird der Magen stark verkleinert, wobei die Nahrung weiter den natürlichen Weg durch Speiseröhre, Magen und Darm nimmt.
- Am zweithäufigsten wurde ein Magenbypass gelegt, dies betraf rund 10.200 Operationen. Dabei wird neben der Magenverkleinerung die Nahrungspassage zwischen Magen und Dünndarm umgestellt.
- Kaum noch angewandt wurde 2023 ein sogenanntes Magenband. Nur rund 200 Mal wurde es implantiert. Mit einem Magenband wird der Magendurchmesser eingeengt.
Sogenannte bariatrische Eingriffe führten zu einem starken Gewichtsverlust und „haben damit das Potenzial, Adipositas und ihre Folge- und Begleiterkrankungen zu reduzieren“, erklärt Barmer-Vorstandschef Christoph Straub. Der Erfolg hänge aber entscheidend davon ab, dass die Patienten ihren Lebensstil langfristig anpassten.
Studie zu Fettleibigkeitsrate in Deutschland alarmiert
Drei Viertel der Operierten müssen nach ihrem Eingriff erneut ins Krankenhaus. Dies ist durchschnittlich sechs Mal der Fall, bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von neun Tagen. Häufiger Grund für eine erneute Operation ist demnach die Entfernung überschüssiger Haut.
Daneben sind Komplikationen nach der Operation, aber auch psychische Probleme, Entzündungen der Gallenblase oder Arthrose in den Kniegelenken ein häufiger Anlass, erneut stationär behandelt zu werden. Nicht immer sind die Behandlungen direkte Folge der Adipositas-Operation. Das gilt zum Beispiel für die Einsetzung künstlicher Gelenke, was teils erst durch den Gewichtsverlust möglich wird.