Zahl der Verkehrstoten im Südwesten wieder leicht gesunken

dpa/lsw Wiesbaden. Der Trend zu immer weniger Verkehrstoten hat sich 2019 in Baden-Württemberg und bundesweit fortgesetzt. Bis zur ausgerufenen „Vision Zero“ ist es aber noch ein langer Weg.

Ein Feuerwehrmann steht vor einem ausgebrannten Autowrack auf der Autobahn 81. Foto: Dettenmeyer/SDMG/dpa/Archivbild

Ein Feuerwehrmann steht vor einem ausgebrannten Autowrack auf der Autobahn 81. Foto: Dettenmeyer/SDMG/dpa/Archivbild

Obwohl immer mehr Autos auf baden-württembergischen Straßen unterwegs sind, ist die Zahl der Verkehrstoten nach einer vorläufigen Statistik im vergangenen Jahr erneut gesunken. Sie ging um 0,7 Prozent auf 437 zurück, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Lediglich im Jahr 2016 lag sie mit 405 Verkehrstoten unter der jüngsten Zahl. Fast 46 800 Menschen wurden verletzt. Insgesamt nahm die Zahl der Unfallopfer - also der Getöteten und Verletzten - im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent ab.

Auch bundesweit sanken die Zahlen weiter. Es starben 3059 Menschen, das sind 6,6 Prozent weniger als im Jahr 2018.

Weitere Details aus der Statistik veröffentlicht das baden-württembergische Innenministerium an diesem Freitag (11.00 Uhr) in Stuttgart. Nach Angaben des Statistischen Landesamts liegen die endgültigen Zahlen allerdings erst in etwa zwei Wochen vor. Möglich seien noch einzelne Nachmeldungen der Polizei, sagte ein Sprecher. Eine bundesweite Statistik wird seit 1953 geführt.

Die Zahl der Verkehrstoten ist in Baden-Württemberg zwar deutlich geringer als noch vor Jahrzehnten. Sie hat aber in den früheren Jahren stärker abgenommen als zuletzt - mit einem Ausreißer im Jahr 2016. 1990 war mit 1274 Verkehrstoten der Spitzenwert der vergangenen 20 Jahre erreicht worden.

Ziel der Landesregierung ist es laut Koalitionsvertrag, dass unter dem Motto „Vision Zero“ bis 2020 etwa 40 Prozent weniger Menschen auf Baden-Württembergs Straßen zu Tode kommen als im Jahr 2010. Damals waren 494 Menschen bei Unfällen auf den Straßen getötet worden, das sind 11,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Das Konzept „Vision Zero“ enthält fast 90 Maßnahmen - von baulichen Verbesserungen, mehr Informationen und Vorbeugung bis hin zu mehr Verkehrskontrollen.

Laut ADAC gibt es einen Strauß von Gründen für die sinkende Zahl der Verkehrstoten. Neben den Regulierungen durch den Gesetzgeber - darunter die Geschwindigkeitsbegrenzung, die Gurt- und Helmpflicht sowie die Promillegrenze - spielen auch das Wetter und bessere Sicherheitstechnik durch die Hersteller eine Rolle. „Bei den Lastwagen gibt es zum Beispiel hilfreiche Brems- und Abbiegeassistenten“, sagte ein Sprecher des Automobilverbands in Stuttgart.

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Erstellt:
27. Februar 2020, 10:46 Uhr

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