Zerstrittene bayerische AfD will neuen Landesvorstand wählen

dpa Greding. Zum zweiten Mal binnen zwei Monaten trifft sich die tief zerstrittene bayerische AfD zu einem Parteitag. Diesmal muss der Landesvorstand neu gewählt werden. Wie das am Ende ausgeht, weiß im Moment keiner.

Der bayerische AfD-Landeschef Martin Sichert kandidiert erneut. Foto: Matthias Balk

Der bayerische AfD-Landeschef Martin Sichert kandidiert erneut. Foto: Matthias Balk

Die tief zerstrittene bayerische AfD kommt heute und am Sonntag zu einem Parteitag im mittelfränkischen Greding zusammen. Im Fokus steht die Neuwahl des kompletten Landesvorstands.

Der Landesvorsitzende Martin Sichert will für eine weitere Amtszeit kandidieren. Er muss allerdings mit Gegenkandidaten rechnen - wer antritt, könnte sich aber erst direkt am Samstag herausstellen. Zuletzt war erwartet worden, dass sich potenziell chancenreiche Bewerber erst sehr kurzfristig aus der Deckung wagen dürften.

Nicht wieder als Vize kandidieren will, so hat sie es jedenfalls schon vor einigen Monaten angekündigt, Katrin Ebner-Steiner. Sie ist als Fraktionschefin im Landtag hoch umstritten. Ihre jeweiligen Stellvertreter-Posten behalten wollen Gerd Mannes und Gerold Otten.

Die bayerische AfD - und zwar sowohl die Partei als auch die Landtagsfraktion - ist tief zerstritten, und das schon seit langem. In der Fraktion gipfelte der monatelange Krach darin, dass mehrere Abgeordnete Anzeige gegen ihre Vorsitzende Ebner-Steiner erstatteten, wegen der gezielten Veröffentlichung privater E-Mails.

Inhaltlich-politisch klaffen tiefe Gräben zwischen den Anhängern des rechtsnationalen „Flügels“ um den Thüringer Landeschef Björn Höcke und eher gemäßigten Kräften. Zudem gibt es seit längerem Streit über die Parteifinanzen und über angebliche organisatorische Probleme.

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Erstellt:
14. September 2019, 04:35 Uhr

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