Zeugen nach tragischem Unfall gesucht

Ein 66-jähriger Rollstuhlfahrer aus Backnang ist am Donnerstagnachmittag bei einem Verkehrsunfall auf der Etzwiesenstraße ums Leben gekommen. Die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer, die den Rollstuhlfahrer in diesem Bereich kurz nach 15 Uhr gesehen haben, sich zu melden.

Der Rollstuhlfahrer war am Donnerstagnachmittag auf dem Fahrradschutzstreifen auf der Etzwiesenstraße in Richtung Bahnhof unterwegs. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Der Rollstuhlfahrer war am Donnerstagnachmittag auf dem Fahrradschutzstreifen auf der Etzwiesenstraße in Richtung Bahnhof unterwegs. Foto: J. Fiedler

Von Florian Muhl

Backnang. Ein tragischer Unfall hat sich am Donnerstagnachmittag in Backnang ereignet – ein 66-jähriger Mann ist dabei in seinem elektrischen Rollstuhl ums Leben gekommen. Das war bereits der dritte Verkehrsunfall in diesem Jahr in Backnang, der tödlich endete. Mitte Februar ist ein 46-jähriger Radfahrer gestorben, der auf dem leicht abschüssigen Radweg parallel zur Annonaystraße alleinbeteiligt gestürzt war. Und Ende Februar wurde ein 61-jähriger Fußgänger, der die Etzwiesenstraße überquert hatte, von einem Autofahrer angefahren. Auch der 61-Jährige überlebte den Unfall nicht.

Und am Donnerstag der dritte tödliche Unfall: Eine 35-jährige VW-Fahrerin, die gegen 15.15 Uhr auf der Etzwiesenstraße in Richtung Bahnhof unterwegs war, prallte in Höhe des Landratsamts auf einen Rollstuhlfahrer, der in derselben Richtung fuhr. Laut Angaben der Polizei war der 66-jährige Mann aus Backnang mit seinem elektrisch betriebenen Gefährt auf dem dortigen Fahrradschutzstreifen unterwegs.

Nach jedem tragischen Unglück steht die Frage im Raum: Wie konnte das geschehen? Im aktuellen Fall ist ein Sachverständiger hinzugezogen worden, der dieser Frage nachgehen soll und wird. „Insbesondere wird er untersuchen, ob und wie der Verkehrsunfall vermeidbar gewesen wäre“, sagt Polizeisprecher Rudolf Biehlmaier auf Anfrage unserer Zeitung.

Zudem ist die Polizei auch auf die Aussagen von Zeugen angewiesen. Deshalb die Bitte, dass sich Verkehrsteilnehmer melden sollten, die den Rollstuhlfahrer kurz nach 15 Uhr gesehen haben, der aus Richtung Aspacher Straße kommend auf der Friedrichstraße und Etzwiesenstraße in Richtung Bahnhof unterwegs war. „Auch die Verkehrsteilnehmer, die in entgegengesetzter Richtung fuhren“, betont Biehlmaier. Der Verkehrsunfallaufnahmedienst der Verkehrspolizei Backnang ist erreichbar unter der Telefonnummer 07904/94260.

Bei dem sogenannten Fahrradschutzstreifen auf der Etzwiesenstraße, der baulich nicht von der Fahrbahn getrennt ist, handelt es sich um keinen ausgewiesenen Radweg. Trotzdem ist er dem Radverkehr vorbehalten und darf von anderen Fahrzeugen nur in Ausnahmen überfahren werden. Einen Schutzstreifen durchgängig zu befahren, ist nicht zulässig. Kurzes Fahren auf dem Schutzstreifen hingegen ist in sehr eingeschränktem Maß möglich, beispielsweise um dem Gegenverkehr auszuweichen.

Andererseits gilt für Elektrorollstühle, die in der Regel zwischen sechs und 15 Kilometer pro Stunde fahren können, dass sie auf die Straße ausweichen müssen, wenn es keinen befahrbaren Gehweg gibt. In diesem Fall müssen Sie sich möglichst weit am Fahrbahnrand aufhalten und dafür sorgen, dass sie für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar sind. Auf reinen Fahrradwegen dürfen sie nicht fahren, aber den gibt es ja auf der Etzwiesenstraße nicht.

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Erstellt:
18. März 2022, 17:28 Uhr

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