Zugeständnisse beim Kaufpreis gefordert

Investor Erwin Paulus legt Konzept für drei Mietshäuser mit Sozialwohnungen im Weissacher Baugebiet Zur Fuchsklinge vor

Während auf dem Rombold-Areal in Unterweissach noch längst nicht alle Bauvorhaben verwirklicht sind, laufen im angrenzenden Gebiet Zur Fuchsklinge die Erschließungsarbeiten bereits auf vollen Touren. Dort soll neben Einzelhäusern auch bezahlbarer Wohnraum in größeren Einheiten geschaffen werden. Ein möglicher Investor hat jetzt sein Konzept im Gemeinderat vorgestellt.

Die Erschließungsarbeiten im Baugebiet Zur Fuchsklinge in Unterweissach, angrenzend ans Rombold-Areal, kommen rasch voran. Foto: A. Becher

Die Erschließungsarbeiten im Baugebiet Zur Fuchsklinge in Unterweissach, angrenzend ans Rombold-Areal, kommen rasch voran. Foto: A. Becher

Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. Die Paulus Wohnbau GmbH aus Pleidelsheim ist im Weissacher Tal eine bekannte Größe. Das Unternehmen hat beispielsweise die Seniorenwohnanlage in der Forststraße in Unterweissach gebaut und war dabei in die Bresche gesprungen, nachdem frühere Planungen in einer Sackgasse steckten. Zudem hat die Firma in jüngster Zeit im benachbarten Allmersbach 22 barrierefreie Wohnungen erstellt.

Geschäftsführer Erwin Paulus und der Planer Markus Schatz vom Schwaikheimer Architekturbüro Schatz und Collin stellten ihr Konzept für drei Mehrfamilienhäuser im Fuchsklingen-Gebiet im Detail vor. Insgesamt sollen 32 Wohnungen entstehen, jeweils acht in zwei kleineren Gebäuden und 16 weitere in einem größeren Haus. Es handelt sich dabei um Einheiten unterschiedlichen Zuschnitts: zehn Zwei-, 16 Drei- und sechs Vierzimmerwohnungen sind vorgesehen.

Wie Paulus sagte, können 25 oder 50 Prozent davon als geförderte Sozialmietwohnungen realisiert werden – je nach den Wünschen und Erfordernissen, die seitens der Gemeinde bestehen. Der Unternehmer machte aber auch klar, dass er entsprechende Zugeständnisse beim Grundstückspreis erwartet. Bei einem 50-prozentigen Anteil an Sozialwohnungen habe er andernorts die Flächen für die Hälfte bekommen.

Ein Entgegenkommen ist, wie Bürgermeister Ian Schölzel erläuterte, durchaus üblich. Je nach Modell des Investors könne dies ein Abschlag beim Kaufpreis sein oder aber auch eine Erbbaupachtregelung. Es gebe aber, so unterstrich er, verschiedene Interessenten, mit denen Gespräche geführt würden, darunter der Weissacher Anwalt Gunnar Stuhlmann.

Schölzel erklärte auf Nachfrage von Carl Höfer (CDU/FWV) auch, dass es in der Gemeinde Interessenten für Sozialwohnungen gebe. Höfer hakte gleichzeitig bei Paulus nach, ob er als Investor genauso bauen würde wie im Konzept dargestellt, wenn er nicht an die Maßgaben für Sozialwohnraum gebunden wäre. „Dann würde man die Wohnungen sicherlich großzügiger gestalten“, entgegnete der Investor. Landauf, landab gebe es aber starken politischen Druck, bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Aber, so Paulus: „Das kann man nur realisieren, wenn man Geld mitbringt oder andere Wohnungen dafür verkaufen kann.“ Der Bebauungsplan für die Fuchsklinge gebe jedenfalls mehr her, er sei mit dem vorgelegten Konzept nicht ausgeschöpft. Gleichzeitig stellte Wilhelm König (UBL) das Rechenexempel für die Mieter an: Wenn die Wohnungen 33 Prozent unter dem Mietspiegel von rund zehn Euro je Quadratmeter bei Neubauten liegen, ergäben sich 6,66 Euro – und das wäre mehr als die Miete in einem Altbau. Paulus gab dabei aber zu bedenken, dass eine Altbauwohnung nicht den hohen Energiestandard erfülle wie eine neue.

„Wir müssen vorangehen, auch wenn der Druck nicht ganz so groß ist wie andernorts“, forderte Luciano Longobucco (Liste Weissacher Bürger) mit Blick darauf, dass sich die Zahl der Wohnberechtigungsscheine in Grenzen hält. Das Gebiet Zur Fuchsklinge war von vornherein dafür ausgesucht und so angelegt worden, um in der Gemeinde neuen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dabei sei aber auch, mahnte Höfer, das Erscheinungsbild und die Größe der Bauten zu beachten – unter Umständen sollte man die Abmessungen kleiner machen.

Die Erschließung kommt rasch voran. Ein Großteil der Kanalisationsarbeiten ist, wie die Gemeinde mitteilt, inzwischen erledigt. Ab Juni folgen die Versorgungsleitungen mit Wasser, Gas und Nahwärme, bis es dann im September an den Kabelbau für Syna, Telekom und Unitymedia geht. Insgesamt sollen in dem Gebiet fast 90 Wohneinheiten Platz finden. Die Plätze für Einfamilienhäuser seien zum größten Teil vergeben. Ab Mai nächsten Jahres, spätestens ab Sommer könne mit dem Hausbau auf den einzelnen Grundstücken begonnen werden.

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Erstellt:
16. Mai 2019, 06:00 Uhr

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