Zum 25. Geburtstag gibt es das Neubaugelände

Waldorfschule Backnang feiert Jubiläum mit buntem Festprogramm – Neues Schulgebäude und Sporthalle geplant

Symbol für das bunte Leben: Auf dem Grundstück für den Erweiterungsbau der Backnanger Waldorfschule werden bunt bemalte Steine niedergelegt. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Symbol für das bunte Leben: Auf dem Grundstück für den Erweiterungsbau der Backnanger Waldorfschule werden bunt bemalte Steine niedergelegt. Foto: J. Fiedler

Von Claudia Ackermann

BACKNANG. Mit einem großen Festakt wurde das 25-jährige Bestehen der Freien Waldorfschule Backnang in der Stadthalle gefeiert. Schüler aller Klassen beteiligten sich am bunten Programm. Mit einer Erdscholle übergab Oberbürgermeister Frank Nopper symbolisch das städtische Grundstück zur Erweiterung der Schule.

Mit einem französischen Lied eröffneten der Chor und das Orchester der Schule den Festakt in der voll besetzten Stadthalle. Oberbürgermeister Frank Nopper ging auf die Geschichte und die Stationen der Schule ein. Vom alten Schulhaus in Sulzbach-Bartenbach, wo die Waldorfschule mit nur wenigen Schülern vor 25 Jahren gegründet wurde, zog man ins Backnanger Bandhaus, dann in ein Verwaltungsgebäude der vormaligen Spinnerei Adolff, bis vor fast 15 Jahren der Neubau an der Hohenheimer Straße bezogen werden konnte.

Wachsende Schülerzahlen machen Erweiterung erforderlich

Für die stetig wachsenden Schülerzahlen sind die Schulgebäude inzwischen zu klein geworden. Mit der Überlassung des neuen Grundstücks im Wege des Erbbaurechts können nun ein zusätzliches Schulgebäude und eine neue Sporthalle entstehen. Nopper hatte auf einem Leiterwagen eine mit einem Zweig verzierte Erdscholle mitgebracht, die die Übergabe symbolisieren sollte. Zum 25-Jahr-Jubiläum, das mit dem 100-jährigen Bestehen der Waldorfpädagogik zusammenfällt, überreichte er außerdem 25 Springseile. „Damit sie nicht nur schwungvoll den Bau der neuen Sporthalle vorantreiben können, sondern vor allem auch schwungvoll ins kommende Vierteljahrhundert gelangen“, so Nopper.

Durch das Programm führte Ulrich Kling, Lehrer an der Freien Waldorfschule. Den Auftakt machten die Erst- und Siebtklässler gemeinsam mit dem Lied „Sind so kleine Hände“ von der Sängerin Bettina Wegener, wobei die Kleinen den Text mit Gesten unterstützten. An der Waldorfschule ist es üblich, dass die Schüler der 7. Klasse die Schulanfänger in Form von Patenschaften begleiten. Von den Größeren war außerdem das Chorstück „Vois sur ton chemin“ zu hören. Das französische Lied sollte auch ein Gruß an die acht Lehrerkollegen aus Annonay sein, die zu den Feierlichkeiten nach Backnang angereist waren.

Die Zweitklässler hatten für ihren Auftritt einen Zug aus Pappe gebastelt und trugen die Geschichte von „Henriette Bimmelbahn“ vor. Jede Klasse hatte einen Beitrag einstudiert. Bewegung und Tanz spielen in der Waldorfpädagogik eine wesentliche Rolle. Eurythmie ist ein eigenständiges Unterrichtsfach.

Zu der Geschichte von einer kleinen Katze hatten die Drittklässler Bewegungen eingeübt. Schüler der höheren Klassenstufen präsentierten einen englischen Tanz, eine Choreografie mit Stäben unter dem Titel „The Entertainer“ oder Tänze in langen Gewändern zur Holberg Suite von Edvard Grieg. Einen Eindruck über den besonderen Umgang mit Sprache vermittelten Schüler mit Stabreimen, und eine Klasse trug einen indischen und einen persischen Spruch in den Originalsprachen vor, die dann ins Deutsche übersetzt wurden.

Die älteren Schüler hatten sich zur Aufgabe gemacht, auch politische und gesellschaftliche Themen in ihre Darbietungen einfließen zu lassen. Jugendliche der 11. Klasse präsentierten die Performance „Human Rights“, bei der sie Sätze aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen in verschieden Sprachen vortrugen. Dass die Realität in vielen Ländern anders aussieht, belegten eingeblendete Fotos.

Klimaschutz sei ein großes Thema, vor allem in der Oberstufe, so der Moderator Ulrich Kling. „Kids for future“ hieß eine Performance, die „Fake News“ zum Inhalt hatte. So hatten die Schüler etwa ein Transparent mit dem Konterfei von Donald Trump gemalt mit der Aufschrift: „Den Klimawandel gibt es nicht.“

Schüler befassen sich mit Themen aus Politik und Gesellschaft

Mit dem Begriff „Heimat“ hatte sich eine Klasse beschäftigt. „Heimat ist am schönsten, wenn man aus der Ferne davon spricht“, hieß eine Aussage und war einem Foto mit Flüchtlingen auf einem Boot gegenübergestellt. Rockig ging es mit der Schulband und Sängern aus der 13. Klasse mit einem Titel von Pink Floyd zu Ende, bevor das Orchester und über 400 Schüler im Saal zum Finale einstimmten: „We are the World“.

Dem Leiterwagen mit der Erdscholle hinterher ging es dann gemeinsam zum Grundstück auf der Maubacher Höhe, auf dem die neuen Gebäude entstehen werden, um dort bunt bemalte Steine niederzulegen, die buntes Leben symbolisieren sollen, und um weiterzufeiern.

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Erstellt:
14. Oktober 2019, 06:00 Uhr

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