Zur Grillsaison drohen Preissteigerungen bei Schweinefleisch

dpa Düsseldorf. Ausgerechnet zur Grillsaison wird Schweinefleisch in Deutschland wohl teurer. Die Erzeugerpreise für Schlachtschweine seien in den vergangenen Monaten um rund 30 Prozent gestiegen, sagte Mechthild Cloppenburg von der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) der Deutschen Presse-Agentur.

In diesem Jahr ist die Schweineproduktion in Europa ohnehin rückläufig. Dies ist eine Reaktion auf die niedrigen Preise im vergangenen Jahr. Foto: Jens Wolf

In diesem Jahr ist die Schweineproduktion in Europa ohnehin rückläufig. Dies ist eine Reaktion auf die niedrigen Preise im vergangenen Jahr. Foto: Jens Wolf

Ein solcher Anstieg schlage erfahrungsgemäß auch auf die Endverbraucherpreise durch. Da Schweinefleisch auch in den nächsten Monaten knapp bleiben werde, seien sogar weitere Preissteigerungen wahrscheinlich.

Einer der Hauptgründe für die Entwicklung ist laut AMI der durch die Afrikanische Schweinepest verursachte starke Rückgang in der chinesischen Schweineproduktion. China muss deshalb weltweit im großen Stil Schweinefleisch zukaufen. Hinzu kommt, dass in diesem Jahr die Schweineproduktion in Europa ohnehin rückläufig ist. Dies ist eine Reaktion auf die niedrigen Preise im vergangenen Jahr.

Seit Jahresbeginn ist der Schlachtschweinepreis nach Angaben des AMI um 43 Cent auf 1,80 Euro pro Kilogramm gestiegen. Beispiellos ist dieser Preis allerdings nicht. Zuletzt war dieses Preisniveau im Sommer 2017 erreicht worden. Doch ist ein Ende der Entwicklung nicht in Sicht. „Die Reduzierung der Sauenbestände wird sich im Verlauf des aktuellen Jahres noch verstärken“, prognostizierte das AMI. „Hohe Schweinepreise dürften weiterhin den Markt dominieren.“

Dirk Klusmeier, Obermeister der Fleischer-Innung Westfalen Mitte, betonte, dass Schweinefleisch in den Geschäften knapp werde, sei zwar nicht zu erwarten. Allerdings müssten die Fleischereifachgeschäfte die erhöhten Preise an ihre Kunden weitergeben. „Für 2019 müssen sie sich bei Qualitätsfleisch - zum Beispiel auch bei Produkten wie Schnitzel, Wurst oder Grillfleisch - auf höhere Preise einstellen.“

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Erstellt:
17. Mai 2019, 13:21 Uhr

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