Zuschüsse warten auf Sanierungswillige

Im Sanierungsgebiet nördliche Hauptstraße in Oppenweiler ist bisher wenig passiert, obwohl viele Maßnahmen gefördert werden. Die Gemeinde ist mit dem Neubau des Kindergartens Burgblick vorangegangen und plant zudem ein Ärztehaus in dem Areal.

Die Analyse der Wüstenrot Haus- und Städtebau hatte im Bereich nördliche Hauptstraße zahlreiche städtebauliche Mängel aufgezeigt. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Die Analyse der Wüstenrot Haus- und Städtebau hatte im Bereich nördliche Hauptstraße zahlreiche städtebauliche Mängel aufgezeigt. Foto: A. Becher

Von Lorena Greppo

OPPENWEILER. Anfang 2018 fiel der Startschuss für das Sanierungsgebiet nördliche Hauptstraße in Oppenweiler. Während die Gemeinde selbst mit dem Neubau des Kindergartens Burgblick – der trotz seiner Lage etwas abseits der Hauptstraße als erforderliche Einrichtung förderfähig ist – schon ordentlich losgelegt hat, sind bisher kaum Gelder geflossen. „Im privaten Bereich ist noch nicht viel passiert“, stellt auch Bürgermeister Bernhard Bühler mit Bedauern fest. „Dass es hopp, hopp geht, war nicht zu erwarten“, räumt er ein. Offenbar habe sich manches auch nicht so einfach realisieren lassen. Die Verwaltung habe aber vor, noch bei den Anwohnern nachzuhaken und so vielleicht noch die eine oder andere Sanierung anzustoßen. Denn die Hauptstraße prägt maßgeblich die Wirkung der Gemeinde nach außen hin, und hier waren im Vorfeld zahlreiche städtebauliche Mängel festgestellt worden.

Eine Befragung der Hauseigentümer in besagtem Gebiet im Vorfeld der Gemeinderatsentscheidung hatte eine Rücklaufquote von 70 Prozent gebracht – ein hoher Wert. Knapp die Hälfte der Antwortenden habe demnach eine positive Einstellung zu privaten Modernisierungsmaßnahmen gezeigt. Dem sind aber bisher kaum Taten gefolgt.

Auch die Gemeindehalle soll noch energetisch saniert werden.

Förderfähig sind nicht nur Rundumsanierungen, sondern eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen zur Modernisierung des Gebäudebestands und zur Aufwertung des Ortsbilds. Dazu zählen Solarthermieanlagen, die Erneuerung des Dachs, der Fenster, der Türen, der Sanitär- und der Elektroanlagen, Malerarbeiten und Bodenbeläge sowie diverse Dämmungsarbeiten. Es muss sich allerdings um grundsätzliche Instandsetzungen handeln, kleine Ausbesserungen sind nicht förderfähig. Um das zu garantieren, wurde eine fixe Untergrenze von 5000 Euro vereinbart. Die Zuschüsse wiederum sind bei 50000 Euro gedeckelt.

Mit großer Unterstützung können jene Eigentümer rechnen, die sich entschließen, ein marodes Gebäude abzureißen und auf dem Gelände neu zu bauen. Sie bekommen die gesamten Abbrucharbeiten bezahlt. Schon bei der Grobanalyse 2016 durch die Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH war nämlich aufgefallen, dass im Bereich der nördlichen Hauptstraße ein großes Potenzial zur Nachverdichtung besteht.

Auch die Gemeinde selbst will es nicht beim Neubau des Kindergartens belassen. „Wir haben uns manches vorgenommen, das wird in den kommenden Jahren abgearbeitet“, kündigt Bühler an. Da der Bewilligungszeitraum für die Fördermittel bis 30. April 2026 geht, sei das noch nicht zeitkritisch. Jedoch sei für die Gemeindehalle eine energetische Sanierung angedacht, außerdem plant die Gemeinde den Bau eines Ärztehauses auf dem Gelände an der B-14-Unterführung in der Ortsmitte. „Vom Standort her gibt es wenig Alternativen“, erklärt der Bürgermeister. Das besagte Areal befinde sich in Gemeindeeigentum, auch habe schon ein erstes informelles Treffen stattgefunden, bei dem Ideen zur Umsetzung zusammengetragen wurden. Nun werde das Vorhaben konkreter weiterverfolgt. Es müsse abgeklärt werden, was gewünscht und gebraucht wird, erklärt Bühler. Der Bedarf bestimme dann das Vorgehen. „Wir wissen auch noch nicht, ob sich ein Bauträger oder Investor findet, oder ob wir als Gemeinde das Projekt in Eigenregie umsetzen.“ Präferenzen habe er diesbezüglich noch keine, sagt der Bürgermeister. Sicher sei nur, dass die Arztpraxis im Eigentum der Gemeinde bleiben soll. Der ortsansässige Allgemeinarzt Jens Steinat habe bereits großes Interesse daran signalisiert, ins künftige barrierefreie Ärztehaus umzuziehen.

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Erstellt:
29. Oktober 2020, 16:00 Uhr

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