Finaleinzug bei Kochshow
Zwei Schwaben im Finale von „The Taste“
© Joyn/ Benedikt Müller
Pako und Sandra haben es ins Finale von "The Taste" geschafft.
Von Katrin Jokic
Das Finale von „The Taste“ rückt näher – und mit ihm die letzten Entscheidungen in einem Wettbewerb, der erneut gezeigt hat, wie viel Kreativität in einem einzigen Löffel stecken kann.
Nach Wochen voller Duelle, spontaner Wendungen und anspruchsvoller Aufgaben haben sich eine Kandidatin und ein Kandidat aus der Region durchgesetzt: Sandra Böhm aus Münsingen und Pako Ködel aus Ludwigsburg. Beide bringen eindrucksvolle kulinarische Lebenswege mit – und jeweils eine starke persönliche Note, die sie bis ins Finale getragen hat.
Sandra Böhm: Von der Familienküche ins Spitzenrestaurant
Foto: Joyn/ Benedikt Müller
Sandra Böhm hat früh ihren Zugang zur Gastronomie gefunden. Kochen mit Mutter und Großmutter gehörte zum Alltag, und ein prägendes Erlebnis im Restaurant „Krone“ in Bempflingen ließ den Wunsch entstehen, selbst die Welt der gehobenen Küche zu entdecken.
Nach der Ausbildung in ihrer Heimatregion sammelte sie Erfahrungen in verschiedenen renommierten Häusern im In- und Ausland, darunter die Zürcher Stadtkäserei, die Bar Exer und zuletzt das Gourmetrestaurant „La Rôtisserie“ im Hotel Storchen, ausgezeichnet mit Michelin-Stern und 17 Gault-&-Millau-Punkten. Im Dezember übernimmt sie eine Position als Executive Sous Chefin im „Grand Hotel Les Trois Rois“ in Basel.
Bei „The Taste“ zeigte Böhm von Beginn an eine klare Handschrift: präzise, strukturiert und mutig im Umgang mit oft unterschätzten Zutaten. Zwar gab es kritische Stimmen, etwa von Ricky Saward oder Elif Oskan, doch Steffen Henssler erkannte ihr Potenzial und holte sie in sein Team. Dort arbeitete sie sich mit konstanten Leistungen weiter nach vorne. Ihre Kombination aus Erfahrung, Handwerk und Ruhe unter Druck machte sie schließlich zur Finalistin.
Pako Ködel: Zwischen Maultasche und Costa Rica
Foto: Joyn/ Benedikt Müller
Pako Ködel bringt einen ungewöhnlichen kulinarischen Hintergrund mit. In Ludwigsburg geboren, verbrachte er einen Teil seiner Kindheit in Costa Rica – eine Mischung, die sich bis heute auf seinen Tellern widerspiegelt. Der gelernte Koch hat in verschiedenen Restaurants in und um Stuttgart gearbeitet und sich zusätzlich ein Standbein in der Gastro-Event- und Marketingbranche aufgebaut.
Sein Auftakt bei „The Taste“ war spektakulär: Gleich der erste Löffel brachte ein Vierfach-Ja der Coaches ein. Ködel setzte früh auf kraftvolle Aromen, tropische Einflüsse und einen emotionalen Zugang zum Kochen. Teamchef Tim Raue wurde schnell zur prägenden Figur seiner Reise. In mehreren Folgen sammelte Ködel goldene Sterne und zeigte mit Gerichten wie einer neu interpretierten Schwarzwälder Kirschtorte oder einem thailändisch angehauchten Maishähnchen seine Vielseitigkeit. Seine Mischung aus Wettkampfgeist und Kreativität trug ihn schließlich bis ins Finale.
Carmen Kreiß: Starker Auftritt bis ins Halbfinale
Foto: Joyn/ Benedikt Müller
Auch die Albstädterin Carmen Kreiß hat in der aktuellen Staffel deutliche Spuren hinterlassen. Als Hobbyköchin schaffte sie es überraschend weit, überzeugte mit kreativen Ideen und sauberer Technik und stand im Halbfinale nur knapp vor dem Finaleinzug. Für sie endet der Wettbewerb zwar kurz vor dem Ziel, doch ihre Leistung zeigt, wie offen „The Taste“ für Talente abseits der Profiküche ist.
Ausblick auf das Finale
Mit Sandra Böhm und Pako Ködel treffen zwei sehr unterschiedliche kulinarische Ansätze aufeinander – präzise Gourmetküche auf der einen, kraftvolle Cross-over-Kreationen auf der anderen Seite. Beide haben gezeigt, dass sie unter Zeitdruck und Juryblick Bestand haben. Neben ihnen stehen fünf weitere Kandidatinnen und Kandidaten im Finale.
Wer sich am Ende durchsetzt, entscheidet sich im Finale am 17. Dezember. Klar ist schon jetzt: Die Region ist stark vertreten, und die letzte Ausgabe verspricht ein enges Rennen um den goldenen Löffel.
