Zwei Tote bei Unfall mit Luxusauto in Stuttgart

20-Jähriger kracht mit gemietetem, 550 PS starkem Jaguar in Kleinwagen – Richter erlässt Haftbefehl gegen Unfallverursacher

Stuttgart Bei einem Horrorunfall sind in der Nacht zum Donnerstag zwei Menschen in Stuttgart ums Leben gekommen. Ein 20-jähriger Mann hatte sich einen 550 PS starken Jaguar ausgeliehen und die Kontrolle über den Wagen verloren. Er schleuderte auf der Rosensteinstraße im Stuttgarter Norden gegen einen Kleinwagen. Dessen 25-jähriger Fahrer und die 22 Jahre alte Beifahrerin waren sofort tot. Ein Richter erließ gegen den Unfallfahrer am Donnerstagnachmittag Haftbefehl.

Anwohner bezeichnen die Straße schon lange als Raserstrecke. Diese Einschätzung teilen Polizei und Verkehrsüberwachung nicht. Sie sehen dort keinen Schwerpunkt wie etwa an Theodor-Heuss-Straße, die seit 2016 nach einem Unfall ein nächtliches Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde hat. Dennoch soll nun untersucht werden, ob man auch an der Rosensteinstraße etwas zur Verbesserung der Sicherheit tun kann.

Auf der Straße sind aufgrund des dortigen Kinozentrums mit angegliederten Lokalen abends und nachts etliche Menschen unterwegs, die durch Raser gefährdet werden können, so sich die Vorwürfe der Anwohner bestätigen. Bei der Stadt angekommen seien diese Beschwerden der Bürger aber noch nicht: „Die Verkehrsüberwachung hat keine gelben Karten zum Thema Raser im Nordbahnhofviertel erhalten“, sagt ein Sprecher der Stadt. Tempoüberwachungen seien bislang nur tagsüber vorgenommen worden.

Für mehr Sicherheit auf den Straßen im Land will auch das Innenministerium etwas tun. Es sei die Anschaffung weiterer fünf autonom arbeitender Blitzanhänger, sogenannter Enforcement-Trailer, geplant. Bisher besaß das Land nur einen für eine Testphase. Diese wurde nun positiv bewertet. Die Anschaffung der Geräte soll pro Stück bis zu 150 000 Euro kosten, teilte das Ministerium von Thomas Strobl (CDU) mit.

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Erstellt:
8. März 2019, 03:04 Uhr

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