18. Spieltag: Der Fall Embolo, ein Comeback und ein Showdown

dpa Berlin. Auftakt in die zweite Saisonhälfte. Bayern, der Spitzenreiter, gegen Schalke, das Schlusslicht. Verfolger Leipzig gegen den Vorletzten Mainz. Klare Angelegenheiten? Schalke hofft auf den Hunter. In Berlin hoffen Trainer und Manager der Hertha auf die Wende.

In Berlin könnte es für Bruno Labbadia eng werden, kampflos aufgeben will der erfahrene Trainer von Hertha BSC aber nicht. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB

In Berlin könnte es für Bruno Labbadia eng werden, kampflos aufgeben will der erfahrene Trainer von Hertha BSC aber nicht. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB

Es geht weiter, Schlag auf Schlag - und am Freitagabend los mit einer stets brisanten Begegnung. Borussen unter sich, garniert wird das Duell von ein paar pikanten Randnotizen.

Doch der 18. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat noch mehr zu bieten: Der Tabellenführer trifft am Sonntag auf den Tabellenletzten, der Zweite tags zuvor auf den Vorletzten. In Berlin könnte es für einen erfahrenen Trainer eng werden.

EMBOLO-WIRBEL: Themen gäbe es vor dem Borussen-Duell zwischen Gladbach und dem BVB am Freitagabend genügend: Die Frage, ob Marco Rose als Trainer von der Niederrhein-Borussia zur der westfälischen wechselt. Oder das erneute Stimmungstief in Dortmund. Gesprochen wird öffentlich derzeit aber fast ausschließlich über Breel Embolo. Der Schweizer Nationalspieler von Borussia Mönchengladbach war am Samstagabend in Essen und hat dort nach eigenen Angaben bei einem Freund Basketball im Fernsehen geschaut. Komplett „sinnfrei“, so befand Rose, sei allein dies gewesen.

Die Polizei Essen geht aber sogar davon aus, dass Embolo auf einer angrenzenden illegalen Party war und über das Gebäudedach in die besagte Wohnung türmte, als die Beamten anrückten. Embolo bestreitet das. Die Borussia steht derzeit zu Embolo, sieht sich aber empfindlich in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Dortmund gestört.

HUNTER-COMEBACK: Er hätte sich wahrlich leichtere Gegner aussuchen können. Doch zum Rückrunden-Start gegen den FC Bayern München dürfte Torjäger Klaas-Jan Huntelaar sein Bundesliga-Comeback nach mehr als dreieinhalb Jahren für den FC Schalke 04 geben. Die Hoffnungen auf einen Erfolg sind auch mit dem 37-Jährigen, der in sieben Jahren 126 Pflichtspieltore für die Königsblauen schoss, gering. Schließlich leitete Serienmeister und Tabellenführer aus München mit einem 8:0 im Hinspiel die bodenlose Schalker Hinrunde mit nur sieben Punkten ein. Und auch Huntelaars persönliche Bilanz gegen den Triple-Sieger klingt wie eine aus dieser Saison: Von 14 möglichen Spielen verpasste er sechs, von den restlichen acht gewann er nur das erste und verlor danach sieben. Ein Tor gegen die Münchner hat der Hunter in der Bundesliga weder geschossen noch vorbereitet.

ERGEBNIS-BAYERN: 2:1 gegen den SC Freiburg, 1:0 beim FC Augsburg - der FC Bayern kämpft sich derzeit durch eine strapaziöse Phase. Natürlich dominieren wir die Gegner nicht so wie früher, aber man darf auch nicht alles schlecht reden. Jetzt haben wir zwei Spiele in Folge gewonnen“, sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer. Vor vier Monaten brillierten die Münchner beim 8:0 im Hinspiel gegen den FC Schalke, die Flügelzange Leroy Sané und Serge Gnabry zauberte wie einst Franck Ribéry und Arjen Robben. Vielleicht kommen die Königsblauen jetzt genau recht für den Rekordmeister, um wieder mehr Leichtigkeit und Tore ins Spiel zu bekommen.

BERLINER SHOWDOWN: Kampflos aufgeben will Bruno Labbadia nicht. Auch wenn die europäischen Ambitionen von Hertha BSC auf Platz 14 längst ad acta gelegt sind. Gegen Werder Bremen setzt der zunehmend frustrierte Trainer der Berliner auf den schon lange erwarteten Wendepunkt. Sein Motto im Abstiegskampf: Ärmel hochkrempeln, gegen Widerstände wehren und keine Angst haben. Diese Einstellung will er seiner seelenlos wirkenden Mannschaft vermitteln. Für Manager Michael Preetz ist die Lage nicht minder prekär. Vor der Partie gegen Werder wollen Hertha-Fans vor dem Olympiastadion gegen ihn und Club-Chef Werner Gegenbauer demonstrieren.

MAINZ 05 GIBT NICHT AUF: Die Aussicht, den Abstieg zu vermeiden, ist klein. Der Wille, es zu versuchen, ist ungebrochen. „Vielleicht können wir es noch schaffen. Das ist eine schöne Aufgabe“, meinte der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt vor dem Spiel des Tabellenvorletzten am Samstag gegen RB Leipzig. Nach 17 Spieltagen mit nur sieben Punkten hat kein Bundesligist es geschafft, drin zu bleiben. „Packen wir den Bock an den Hörnern und stellen wir uns der Herausforderung“, sagte Schmidt. Abgesehen von der geringen Punktzahl ist der Nichtabstiegsplatz aber schon acht Zähler entfernt. Außerdem haben die Rheinhessen in dieser Saison noch kein Heimspiel gewonnen.

© dpa-infocom, dpa:210121-99-122114/3

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Erstellt:
22. Januar 2021, 05:10 Uhr

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