5:0 gegen Slovan Liberec: Hoffenheim feiert dritten Sieg

dpa Sinsheim. Europacup in der Corona-Pandemie heißt auch: Mit einem dezimierten Team antreten. Hoffenheim fehlt gegen Liberec zwar Torjäger Andrej Kramaric, doch die überforderten Gäste haben noch viel größere Sorgen und sind chancenlos gegen den Bundesligisten.

Hoffenheims Torschütze Florian Grillitsch (M) jubelt mit Mannschaftskollegen über das Tor zum 3:0. Foto: Uwe Anspach/dpa

Hoffenheims Torschütze Florian Grillitsch (M) jubelt mit Mannschaftskollegen über das Tor zum 3:0. Foto: Uwe Anspach/dpa

Die TSG 1899 Hoffenheim hat gegen einen bemitleidenswerten FC Slovan Liberec den nächsten Sieg in der Europa League gelandet.

Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß kam zu einem 5:0 (2:0) gegen den dreifachen tschechischen Meister. Coronabedingt fehlten den Gästen gleich 15 Spieler. Im leeren Sinsheimer Stadion sorgten Munas Dabbur (22./29. Minute), Florian Grillitsch (59.) und Sargis Adamyan (71./76.) mit ihren Toren für den dritten Erfolg im dritten Gruppenspiel.

„Ich denke, dass wir heute eine sehr, sehr gute Leistung gezeigt haben“, sagte Hoffenheims Mittelfeldspieler Sebastian Rudy, „jeder war gierig. Deswegen ging das auch heute in der Höhe aus.“ Trainer Sebastian Hoeneß war mit dem zielstrebigen Auftritt seiner Mannschaft zufrieden: „Heute hatten wir einen Gegner auf der anderen Seite, der ganz schön geschwächt war. Ich glaube, dass wir sehr seriös und klar das Spiel bestritten haben von der ersten bis zur letzten Minute. Das fand ich schon gut, das hat mir gefallen.“

Die Kraichgauer bauten damit ihre Tabellenführung aus und haben einen großen Schritt in Richtung K.o.-Runde gemacht. Zuvor hatte die in der Fußball-Bundesliga seit vier Spielen sieglose TSG mit 2:0 gegen Roter Stern Belgrad und 4:1 bei KAA Gent gewonnen. „Wir wollen auf jeden Fall so weiter machen. In jedem einzelnen Gruppenspiel wollen wir gewinnen, wollen weiterkommen. Wir haben jetzt die Türe aufgestoßen, jetzt müssen wir nur noch durchlaufen“, sagte Rudy.

Liberec geriet von Anfang an unter Druck und musste eine Woche nach dem 1:5 in Belgrad den nächsten Nackenschlag einstecken. In der einseitigen Partie hatte das Team aus Nordböhmen nicht eine einzige Chance. Slovan konnte nur fünf Profis aus der Stammformation einsetzen. Da auch Betreuer in Quarantäne sind, saß Chefcoach Pavel Hoftych ziemlich einsam auf seiner Bank. Der Spielbetrieb im von der Pandemie besonders stark betroffenen Tschechien ist seit Mitte Oktober ausgesetzt.

Die Hoffenheimer mussten im sechsten Pflichtspiel hintereinander ohne Torjäger Andrej Kramaric, Kasim Adams und Pavel Kaderabek antreten, die nach ihrer Quarantäne behutsam aufgebaut werden sollen. In der von zahlreichen Ausfällen gebeutelten Defensive setzte Hoeneß auf den 18-jährigen Niederländer Melyro Bogarde neben Routinier Kevin Vogt.

Mit Abwehrarbeit mussten sich die Hausherren aber wenig aufhalten. Dabbur gelang nach einer Einzelaktion das 1:0. Bei einem scharfen Freistoß von Robert Skov war der Israeli dann noch am Ball und erhöhte auf 2:0. Drei Tage nach dem 1:3 gegen Union Berlin im Liga-Alltag hatten die Hoffenheimer leichtes Spiel, auch wenn sie zu wenig aus ihrer Überlegenheit machten und die Tschechen sich tapfer wehrten.

Der eine Halbzeit lang geschonte Grillitsch erzielte mit einem Fernschuss das 3:0 und düpierte den 19-jährigen Keeper Lukas Hasalik, eigentlich die Nummer drei im Tor von Liberec. Joker Adamyan durfte sich dann noch über zwei Tore freuen. Die nächste Herausforderung steht für Hoffenheim am 26. November in Liberec an.

© dpa-infocom, dpa:201105-99-229554/3

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Erstellt:
5. November 2020, 22:51 Uhr

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