Adler Mannheim zittern sich ins DEL-Halbfinale

dpa Mannheim. Die Adler Mannheim waren im Playoff-Viertelfinale gegen die Straubing Tigers so gut wie ausgeschieden, drehten aber auch dank einer überraschenden Taktik von Trainer Pavel Gross noch das Spiel.

Die Adler Mannheim haben ein frühes Aus im Playoff-Viertelfinale doch abwenden können. Foto: Uwe Anspach/dpa

Die Adler Mannheim haben ein frühes Aus im Playoff-Viertelfinale doch abwenden können. Foto: Uwe Anspach/dpa

Mit einem kaum noch für möglich gehaltenen Comeback-Sieg haben sich die Adler Mannheim ins Playoff-Halbfinale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gezittert. 

Bis gut zehn Minuten vor dem Ende sah es in der entscheidenden dritten Viertelfinalpartie gegen die Straubing Tigers am Samstag danach aus, als ob sich nach dem EHC Red Bull München auch der nächste Topfavorit überraschend schon verabschieden würde. Doch dann drehte der Meister von 2019 ein 0:3 noch zu einem 4:3 (0:2, 0:1, 3:0, 1:0) nach Verlängerung.

Die Eisbären Berlin entschieden dank eines 5:3 (0:2, 4:1, 1:0) die Best-of-Three-Serie gegen die Iserlohn Roosters ebenfalls mit 2:1 für sich. Zudem schafften die Grizzlys Wolfsburg mit einem 3:2 (0:1, 1:1, 0:1) nach Verlängerung bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven das Weiterkommen.

In den am Montag beginnenden Halbfinalserien treffen nun Mannheim und Wolfsburg sowie Berlin und München-Bezwinger ERC Ingolstadt aufeinander. Auch die weiteren Serien werden im Best-of-Three-Modus ausgetragen. Das bedeutet, dass anders als in normalen Spielzeiten nur zwei Siege anstatt vier zum Weiterkommen notwendig sind.

Dieser aufgrund der Coronavirus-Pandemie veränderte Modus wäre beinahe wie München auch den Mannheimern zum Verhängnis geworden. Gut zehn Minuten vor dem Ende ging Trainer Pavel Gross jedoch ins Risiko und nahm Torhüter Dennis Endras für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Zwei schnelle Treffer von Sinan Akdag (50.) und Brendan Shinnimin (52.) sorgten für Spannung.

„Was hat man da schon zu verlieren? Wir haben ja kein Momentum gehabt die ganze Zeit, wir mussten ein Momentum kreieren“, sagte Trainer Gross bei MagentaSport: „Die zwei Tore waren wichtig, es gab eine ganz andere Energie auf der Wechselbank.“ Die Adler kamen in einem mitreißenden Eishockeyspiel in Fahrt: Verteidiger Thomas Larkin erzielte gut fünf Minuten vor dem Ende tatsächlich den Ausgleich. In der Overtime fälschte Nicolas Krämmer einen Schuss zum 4:3 ab (71.).

Das erste Heimspiel hatten die Adler mit 2:3 nach Verlängerung gegen den Außenseiter verloren. In Straubing hatte sich das beste Team der Vorrunde am Donnerstag mit einem 3:1 zurückgemeldet.

Wie die Mannheimer waren auch die Eisbären Berlin aufgrund der Niederlage in Spiel eins unter Druck geraten. Doch auch das beste Vorrundenteam im Norden verhinderte mit zwei Siegen nacheinander das Aus. Die Berliner lagen 0:2 zurück, dann wurde insbesondere Matthew White mit einem Hattrick zum Sieggaranten. Die Wolfsburger kassierten drei Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit noch den Ausgleich durch Bremerhavens Jan Urbas. Phillip Bruggisser (66.) schoss die Niedersachsen in der Overtime ins Halbfinale.

© dpa-infocom, dpa:210424-99-339673/3

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Erstellt:
24. April 2021, 20:35 Uhr

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