Auftaktpleite für Bayern - Alba mit Mühe gegen Frankfurt

dpa München. Das Meisterturnier der Basketball-Bundesliga hat auch sportlich viel zu bieten. Wegen der langen Pause tun sich die Favoriten noch schwer, die Außenseiter wittern ihre Chance.

Ludwigsburgs Thomas Wimbush hängt nach einem Dunking am Korb. Foto: Andreas Gebert/Reuters/Pool/dpa

Ludwigsburgs Thomas Wimbush hängt nach einem Dunking am Korb. Foto: Andreas Gebert/Reuters/Pool/dpa

Bayern patzt, Alba mit Mühe: Das Meisterturnier der Basketball-Bundesliga wird für die Favoriten kein Selbstläufer.

Nachdem am Vortag Titelverteidiger Bayern München gegen ratiopharm Ulm überraschend mit 85:95 (40:41) verloren hatte, kam auch Pokalsieger Berlin nur zu einem sehr mühevollen 81:72 (37:39) gegen die Fraport Skyliners Frankfurt. Erst im Schlussviertel konnten sich die Berliner entscheidend absetzen. Die MHP Riesen Ludwigsburg gaben beim 81:76 (46:32) gegen Rasta Vechta fast einen Vorsprung von 18 Punkten noch aus der Hand.

„Wir waren am Anfang nicht wach“, sagte Berlins Nationalspieler Johannes Thiemann bei Magentasport. „Ich hoffe, dass wir uns jetzt von Spiel zu Spiel steigern und unseren Rhythmus finden. Es ist für uns alle eine neue Situation.“ Schließlich findet das Zehner-Turnier im Münchner Audi Dome wegen der Corona-Krise ohne Zuschauer und unter strengen Hygieneregeln statt. Alle Mannschaften sind für den gesamten Verlauf des Turniers in einem Quarantäne-Hotel untergebracht.

Alba tat sich gegen Frankfurt von Beginn an schwer. Die Hessen, die zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung lediglich Tabellenplatz 14 belegt hatten, überzeugten mit viel Einsatz und starker Defensive. Vor allem die beiden Neuzugänge Yorman Polas Bartolo und Gytis Masiulis feierten einen guten Einstand. Zwischenzeitlich zogen die Skyliners sogar auf zehn Punkte weg. Erst zu Beginn des dritten Viertels ging Alba erstmals in Führung (44:43) und zog dann in den letzten zehn Minuten davon. Vor allem Peyton Siva drehte am Ende auf.

Bei Topfavorit Bayern München war die Stimmung nach dem ersten Tag dagegen im Keller. Der Ausrichter und Titelverteidiger patzte gegen ratiopharm Ulm und zeigte beim 85:95 eine enttäuschende Leistung. „Wir haben vorher gesagt, dass wir Intensität zeigen und aggressiv sein müssen. Aber leider waren wir soft“, kritisierte Bayern-Coach Oliver Kostic.

Vor allem im Schlussviertel enttäuschten die Münchner, wirkten saft- und kraftlos und ließen 33 Punkte der geschlossen auftretenden Ulmer zu. „Wir waren nicht aggressiv genug und haben Ulm gewähren lassen, wie sie wollten“, bemängelte Bayerns Nationalspieler Danilo Barthel.

Am Montag (16.30 Uhr/Magentasport) geht es für die Bayern gegen Crailsheim weiter, das zum Auftakt ebenfalls verlor - gegen Göttingen mit 78:89. „Manchmal lernt man aus Niederlagen mehr, aber wir müssen jetzt schnell lernen“, forderte Barthel. Kostic hatte sich noch bis tief die Nacht die fehlerhafte Vorstellung seiner Mannschaft auf Video angeschaut, hakte den Fehlstart dann aber ab. „Wir müssen jetzt kühlen Kopf bewahren“, forderte der Bayern-Coach.

Den bewahrte am Ende auch Ludwigsburg gegen Vechta. Dreieinhalb Viertel lang sah es für das Team von Trainer John Patrick, zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung Anfang März Tabellenzweiter, nach einem einfachen Sieg aus. Doch dann kam Vechta noch einmal auf fünf Zähler heran. Ludwigsburg wurde seiner Favoritenrolle, wenn auch mit Mühe, am Ende aber gerecht.

Landry Nnoko (l) von Alba Berlin punktet gegen Frankfurt. Foto: Ulf Duda/fotoduda.de/BBL/Pool/dpa

Landry Nnoko (l) von Alba Berlin punktet gegen Frankfurt. Foto: Ulf Duda/fotoduda.de/BBL/Pool/dpa

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Erstellt:
7. Juni 2020, 17:06 Uhr

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