Aufatmen im Sport: Deutlich mehr Geld in der Corona-Krise

dpa Berlin. Aufatmen bei Athleten, Vereinen, Verbänden: Der durch Corona gelähmte Sport bekommt im nächsten Jahr mehr Geld. Der Bund stockt seine Förderung für 2021 immerhin um 14 Millionen Euro auf. Auch Profiligen und Großveranstaltungen profitieren von den neuen Finanzspritzen.

DOSB-Chef Alfons Hörmann bedankte sich für die erhöhte Sportförderung. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

DOSB-Chef Alfons Hörmann bedankte sich für die erhöhte Sportförderung. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Nach permanenten Rückschlägen gibt es für den deutschen Sport erstmals wieder positive Signale für den Existenzkampf in der Corona-Krise. Der Bund erhöht seine Sportförderung im Olympia-Jahr 2021 von 279 auf 293 Millionen Euro.

Gleichzeitig dürfen die Profiligen im Basketball, Eishockey oder Handball weiter mit finanzieller Unterstützung vom Bund rechnen. Vom 1. Januar bis 30. Juni gibt es weitere 200 Millionen Euro an Corona-Soforthilfe.

„In einer schweren Situation für Sportdeutschland ist das ein enorm wertvolles Signal und ein Lichtblick für viele davon Betroffene im Sport“, sagte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes. „Unser Dank gilt allen Beteiligten, die seit Wochen und Monaten mit hohem Engagement daran mitgewirkt haben, ein Paket zu schnüren, welches einen Beitrag zum Schutz und damit zum Erhalt der wichtigen Vielfalt des Sports leistet.“

Wegen der Coronavirus-Pandemie ruht derzeit fast der gesamte Amateur- und Breitensport. Der DOSB befürchtet aus diesem Grund „irreparable Schäden“ für den Sport. Die finanzielle Unterstützung könnte die Folgen nun etwas mildern.

Auch die Branche der Berufssportler darf leicht aufatmen. Neben der Fortzahlung der Millionen-Hilfe bis Mitte nächsten Jahres soll auch die von den Profiligen kritisierte Deckelung des Höchstbetrages von 800.000 auf drei Millionen Euro pro Verein erhöht werden.

„Damit wird sichergestellt, dass alle Ligen die Saison zu Ende spielen können und damit Insolvenzen bis zum Juni 2021 eigentlich abgewendet werden“, sagte der CDU-Sportpolitiker Frank Steffel der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist ein starkes Zeichen für die Clubs und eine politische Botschaft, dass uns die Profiligen etwas bedeuten.“

Die betroffenen Profiligen, zu denen auch die 3. Fußball-Liga und die Frauenfußball-Bundesliga gehören, hatten in diesem Jahr bereits eine Soforthilfe von 200 Millionen Euro bekommen, mit der ausbleibende Zuschauereinnahmen wegen der Pandemie von April bis Dezember 2020 zu 80 Prozent erstattet werden sollen. Bisher sind davon laut Steffel 75 Millionen Euro abgerufen oder beantragt worden. Die verbleibenden 125 Millionen Euro sollen ins neue Jahr übertragen werden.

Aufgestockt werden im kommenden Jahr auch die Förderhöchstgrenzen für Sportgroßveranstaltungen. Welt- und Europameisterschaften können nun mit bis zu 400.000 Euro (bisher 150.000) und sonstige herausragende Veranstaltungen mit bis zu 200.000 Euro (bisher 75.000) durch das BMI unterstützt werden.

Nochmals erhöht wurde ferner das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, von dem maßgeblich die Sportstätteninfrastruktur profitiert. Das Gesamtvolumen für die Förderrunde ab Februar/März 2021 beträgt nun 600 Millionen Euro.

© dpa-infocom, dpa:201127-99-488648/5

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Erstellt:
27. November 2020, 17:30 Uhr

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