Aufwind im Frauen- und Mädchenfußball

Kleinaspach, Oppenweiler, Sulzbach, Murrhardt, Backnang und Allmersbach unternehmen einiges, um Teams zu stellen

Im Frauen- und Mädchenfußball in Württemberg gibt es meist rückläufige Zahlen. Der Trend im Raum Backnang geht hingegen eher in die andere Richtung. So will die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach ab dem Sommer zwei neue Teams melden und der SV Allmersbach wird eventuell erstmals mit einer Mädchenmannschaft starten.

Die Mädchen und Verantwortlichen der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach freuen sich über das Willkommenspaket, das die Bezirksvertreterin Cornelia Drixler (links) übergeben hat. Foto: A. Becher

Die Mädchen und Verantwortlichen der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach freuen sich über das Willkommenspaket, das die Bezirksvertreterin Cornelia Drixler (links) übergeben hat. Foto: A. Becher

Von Heiko Schmidt

Bei sechs Vereinen im Raum Backnang wird Mädchen- und Frauenfußball angeboten. Dazu gehört die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach, die seit der Saison 2018/2019 mit den B- und D-Juniorinnen in der Kreisstaffel spielt. „Wir stecken viel Energie in den Mädchenfußball“, sagt Ralf Schlipf, der bei der Spvgg für die Trainer- und Kaderplanung im Jugendbereich zuständig ist.

Anerkennung dafür gibt es vom Württembergischen Fußballverband (WFV). So haben die Kleinaspacher ein Willkommenspaket erhalten. Dieses beinhaltet unter anderem Bälle und weitere Utensilien, die für das Training gebraucht werden. Damit können die Kleinaspacher viel anfangen, denn die Entwicklung geht weiter. „Der Mädchenfußball ist bei uns im Aufwind“, berichtet Schlipf stolz. Deshalb haben die Kleinaspacher vor, in der neuen Saison neben den B- und D-Mädchen mit zwei weiteren Vertretungen am Spielbetrieb teilzunehmen. „Wenn alles klappt, werden wir auch ein Frauen- und ein C-Mädchenteam stellen“, verkündet Schlipf. Damit wären die Kleinaspacher auf einem guten Weg, sich im Mädchen- und Frauenfußball weiter zu etablieren.

Die Nummer eins in der Region ist derzeit die Spielgemeinschaft aus den Vereinen SG Oppenweiler/Strümpfelbach und FV Sulzbach. Zwar spielen die Frauen lediglich in der Bezirksliga, doch bei den Mädchen, die als Juniorteam kicken, sind die beiden Vereine bestens aufgestellt. Jeweils zwei Teams der B- und C-Juniorinnen sowie eine Mannschaft der D-Mädchen haben in dieser Runde um Punkte gespielt. „Wir werden auch in der neuen Saison in jeder Altersklasse wieder am Spielbetrieb teilnehmen“, erklärt Manuel Stammler, der den Juniorinnenbereich bei der Spielgemeinschaft koordiniert. Er weist aber auch darauf hin, dass die Nachfrage größer wird. So gibt es nun auch eine Mini-Mädels-Gruppe für die Jahrgänge 2008 bis 2011. Das freut Stammler auch als Schulfußballbeauftragter des Bezirks Rems-Murr. Zudem ist er auch im Jugendausschuss mit zuständig für den Mädchenfußball an Rems und Murr. Und in dieser Funktion nimmt er mit Freude auf, dass es auch beim SV Allmersbach einige Bestrebungen gibt, in der neuen Saison erstmals mit den D-Juniorinnen an den Punktspielen teilzunehmen. In dieser Altersklasse kickt schon der VfR Murrhardt, der außerdem die C-Mädchen besetzt hat. „Wir planen, bei der Jugend mehr aufzubauen“, berichtet Murrhardts Frauen-Spielleiter Christian Heitkämper. Das wäre in Hinblick auf die angespannte Personalsituation bei den VfR-Fußballerinnen wichtig. „Wir werden nach dem Bezirkspokalfinale zusammensitzen und beraten, wie es weitergeht“, sagt Heitkämper. Er schiebt auch gleich nach: „Wir werden alles versuchen, in der kommenden Saison ein Frauenteam zu stellen.“ Doch zunächst konzentrieren sich die Murrhardterinnen aufs Pokalendspiel am Mittwoch, 29. Mai, um 17.45 Uhr in Großaspach gegen den Bezirksligisten SGM Birkmannsweiler/Steinach.

Mit personellen Problemen hat ebenfalls die TSG Backnang zu kämpfen. Momentan kicken beim Etzwiesenklub die C- und D-Mädchen sowie die Frauen. „In der neuen Saison planen wir mit je einer Mannschaft bei den B- und C-Juniorinnen sowie bei den Frauen“, verkündet Wolfgang Keller, sportlicher TSG-Leiter der Frauen und Juniorinnen. Allerdings macht er kein Hehl daraus, dass Spielerinnen besonders bei den Frauen willkommen sind. Während in Kleinaspach, Oppenweiler, Sulzbach, Murrhardt, Backnang und Allmersbach im Frauen- beziehungsweise Mädchenfußball etwas geht, ist es um andere Vereine still geworden. So existiert in dieser Richtung beim TSV Bad Rietenau, der in früheren Jahren stark vertreten war, nichts mehr. Das trifft auch auf den FSV Weiler zum Stein zu. Der Klub aus dem Altkreis Backnang war ein Aushängeschild in Württemberg, verfügt aber inzwischen über keine weiblichen Teams mehr.

Info
Frauenteams im Bezirk

Das Aushängeschild im Frauenfußball im Bezirk Rems-Murr ist der SV Hegnach, der im Vorderfeld der Oberliga mitmischt. In der Landesliga kämpfen der SC Urbach und die SV Winnenden um den Klassenverbleib. Neben dem VfR Murrhardt spielen in der Regionenliga zudem die SG Schorndorf und die Spvgg Rommelshausen eine gute Rolle. In der Bezirksliga kicken außer der TSG Backnang und der SGM Oppenweiler/Sulzbach auch der TV Oeffingen, die SGM Birkmannsweiler/ Steinach und der SV Hegnach II. Die beiden letztgenannten Mannschaften werden jedoch nach dem Saisonende kein Team mehr melden.

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Erstellt:
25. Mai 2019, 06:00 Uhr

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